
In Münster entsteht ein ungewöhnliches Brauprojekt, das Nachhaltigkeit, soziales Engagement und regionales Handwerk verbindet. Der studentische Verein Enactus Münster e. V. hat mit „Pinte“ ein Craftbeer entwickelt, das aus übrig gebliebenem Brot lokaler Bäckereien gebraut wird. Das Brot, das sonst im Müll landen würde, bekommt so ein zweites Leben und hilft gleichzeitig Menschen in Not.
Nach Angaben von Enactus Münster werden in Deutschland jährlich rund sechs Millionen Tonnen Backwaren produziert, von denen nur etwa 62 Prozent tatsächlich verkauft werden. Der Rest landet im Abfall, obwohl ein großer Teil davon noch genießbar wäre. Diese Diskrepanz zwischen Überproduktion und Mangel war für die Studierenden der Auslöser, das Projekt zu starten.
Mit ihrem Projekt „Pinte“ setzen die Studierenden ein klares Zeichen gegen Verschwendung. Aus altem Brot entsteht ein aromatisches Craftbeer, das im Münsterland gebraut und verkauft wird. Für jede verkaufte Flasche spenden die Studierenden zehn Cent an die Münsteraner Tafel. Nach Angaben von Enactus Münster verfolgt das Projekt dabei ein doppeltes Ziel: altem Brot ein zweites Leben schenken und gleichzeitig bedürftigen Menschen eine Mahlzeit ermöglichen.
Lokale Bäckereien unterstützen das Projekt, indem sie überschüssiges Brot kostenlos abgeben. Dadurch entsteht ein Kreislauf, der regionale Wirtschaft, Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung vereint. Der Verkauf des Bieres bleibt ebenfalls lokal, um Transportwege kurz zu halten und den regionalen Bezug zu stärken. Über die Flaschenetiketten will das Team zudem auf das Thema Lebensmittelverschwendung aufmerksam machen und für bewussteren Konsum sensibilisieren.
Das Grundprinzip, Bier aus Brot herzustellen, ist international bereits erprobt. Zu den bekannten Beispielen zählt das britische Projekt Toast Ale, das weltweit Beachtung fand. Auch andere Enactus-Teams in Deutschland und Europa haben ähnliche Initiativen gestartet. Der Münsteraner Ansatz hebt sich jedoch durch seinen klaren Fokus auf regionale Zutaten und die direkte Unterstützung der Tafel ab.
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Das Projekt „Pinte“ steht noch am Anfang, doch das Engagement des Teams ist groß. Aktuell arbeitet die Gruppe an Kooperationen mit Bäckereien, Brauereien und Bars sowie an der Ansprache erster Sponsoren. Parallel entsteht ein eigenes Marketingkonzept, das dem Bier eine klare Marke geben soll. Außerdem kooperiert Enactus Münster mit Kolleginnen und Kollegen in Aachen an einem Rebranding, bei dem eine übergeordnete Struktur für studentische Biermarken entwickelt wird.
Ziel ist es, bis Dezember die ersten Flaschen in lokalen Bars anbieten zu können. Hinter dem Projekt stehen rund ein Dutzend Studierende verschiedener Fachrichtungen, die ihre unterschiedlichen Kompetenzen bündeln, von BWL über Design bis Ingenieurwesen. Die Projektleitung liegt bei Johanna Bramey und Fritz Catenhusen.
Die Vision ist klar. Ein Bier, das nicht nur schmeckt, sondern Verantwortung trägt. „Pinte“ will zeigen, dass Genuss und Nachhaltigkeit zusammenpassen und dass ein studentisches Projekt in Münster echten gesellschaftlichen Mehrwert schaffen kann.
Mit „Pinte“ zeigen die Studierenden von Enactus Münster, dass nachhaltiger Genuss und soziales Engagement zusammenpassen. Über Social Media und Aktionen in Münster informieren sie über Verkaufsstellen und machen auf Lebensmittelverschwendung aufmerksam. Für jede verkaufte Flasche fließen zehn Cent an die Münsteraner Tafel. Damit trägt das Projekt dazu bei, Ressourcen zu schonen und zugleich Bedürftige zu unterstützen – ein Beispiel dafür, wie aus Brot Bier und aus einer Idee gesellschaftlicher Mehrwert werden kann.