Fernwärme in Münster bleibt 2026 stabil: Was Haushalte jetzt wissen sollten

Fernwärmepreis in Münster bleibt 2026 stabil: Arbeitspreis sinkt, Haushalte sparen leicht und die Wärmewende schreitet voran.
Foto: Stadtwerke Münster

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Münster. Während viele Energiepreise weiter unter Druck stehen, zeigt sich bei der Fernwärme in Münster für das Jahr 2026 ein anderes Bild. Die Preise bleiben insgesamt stabil, einzelne Bestandteile verändern sich jedoch. Für viele Haushalte bedeutet das am Ende sogar eine leichte Entlastung. Gleichzeitig treibt die Stadt den Umbau der Wärmeerzeugung weiter voran – mit Blick auf Klimaschutz und langfristige Versorgungssicherheit.

Arbeitspreis sinkt, Grundpreis steigt leicht

Zum 1. Januar 2026 reduziert sich der verbrauchsabhängige Arbeitspreis für Fernwärme um rund drei Prozent. Künftig liegt er bei 10,75 Cent pro Kilowattstunde. Demgegenüber stehen ein leicht erhöhter Grundpreis sowie ein steigender gesetzlicher CO₂-Preis. In der Gesamtbetrachtung gleichen sich diese Effekte weitgehend aus.

Für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 12.000 Kilowattstunden und einer Anschlussleistung von zehn Kilowatt ergibt sich dennoch ein Plus: Die jährlichen Kosten liegen 2026 rund zehn Euro unter dem Vorjahresniveau.

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Wie sich der Fernwärmepreis zusammensetzt

Die Fernwärmepreise in Münster werden einmal jährlich im Dezember neu berechnet. Grundlage sind feste Preisformeln, die verschiedene Kostenfaktoren berücksichtigen. Dazu zählen unter anderem die Erdgasbeschaffung, Lohn- und Materialkosten, Brennstoffpreise sowie statistische Indizes.

Dieses Verfahren soll für Transparenz sorgen und Kundinnen und Kunden vor kurzfristigen oder willkürlichen Preissprüngen schützen. Preisänderungen folgen damit klar nachvollziehbaren Kriterien und nicht tagesaktuellen Marktschwankungen.

Fernwärme als Baustein der Wärmewende

Fernwärme gilt als zentraler Bestandteil der kommunalen Wärmeplanung und ist im Gebäude-Energie-Gesetz als Erfüllungsoption verankert. Ihr Vorteil liegt vor allem in der zentralen Erzeugung: Wird die Wärmeerzeugung klimafreundlicher umgestellt, profitieren automatisch alle angeschlossenen Haushalte – ohne dass einzelne Gebäude nachgerüstet werden müssen.

In Münster wird die Fernwärme derzeit noch überwiegend mit Erdgas erzeugt, unter anderem im Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk im Hafen. Dieses System soll jedoch schrittweise umgebaut werden.

Weg zur klimaneutralen Fernwärme bis 2045

Das langfristige Ziel ist eine klimaneutrale Fernwärmeversorgung bis zum Jahr 2045. Erste Schritte sind bereits umgesetzt. Eine Großwärmepumpe ist schon in Betrieb, eine weitere Anlage soll kurzfristig folgen.

Darüber hinaus plant die Stadt den Einsatz weiterer erneuerbarer Technologien. Dazu zählen Tiefengeothermie, bei der Erdwärme aus mehr als 400 Metern Tiefe genutzt wird, sowie großflächige Solarthermie-Anlagen. In Kombination mit großen Wärmespeichern soll so der Erdgasanteil kontinuierlich sinken und die Wärmeversorgung breiter aufgestellt werden.

Einordnung für Verbraucherinnen und Verbraucher

Vor dem Hintergrund steigender Kosten für Strom, Gas und Öl bedeutet die stabile Fernwärme 2026 für viele Haushalte in Münster ein Stück Planungssicherheit. Gleichzeitig fügt sich die Entwicklung in die bundesweite Strategie ein, fossile Einzelheizungen langfristig zu ersetzen und die Wärmeversorgung klimafreundlicher zu gestalten.

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