Vom Startbahntraum zum Solarprojekt: FMO plant größte Photovoltaikanlage in NRW

Warnstreik der Luftsicherheitskräfte: Große Flughäfen und Ausnahmen wie FMO betroffen Der Warnstreik der Luftsicherheitskräfte in Deutschland hat weitreichende Folgen für den Luftverkehr. Während große Flughäfen wie Hamburg, Berlin und Frankfurt von diesem Streik betroffen sind, bleiben einige, darunter der Flughafen Münster/Osnabrück (FMO), verschont. Dieser Streik könnte zu erheblichen Beeinträchtigungen im Flugbetrieb führen, wobei die Auswirkungen auf den FMO begrenzt sein könnten. Ein Zwischenfall bei der Landung in Paderborn-Lippstadt führte zu einem Durchstarten – Passagiere blieben unverletzt, Untersuchungen laufen. Lufthansa erwägt die Streichung der Strecke Münster – München am FMO. Hohe Standortkosten und steigende Luftverkehrssteuern setzen Airlines und Flughäfen unter Druck.
Olivia Anne Snyder

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Münster/Greven. Der Flughafen Münster/Osnabrück (FMO) steht vor einem historischen Wandel. Statt einer verlängerten Startbahn setzt der Regionalflughafen künftig auf Sonnenenergie. Auf rund 70 Hektar Fläche soll bis 2028 die größte Photovoltaikanlage in NRW entstehen. Das ehrgeizige Projekt markiert nicht nur das Ende eines alten Ausbauplans, sondern auch den Beginn einer neuen, nachhaltigen Strategie für den Flughafen und die gesamte Region.

Größte Photovoltaikanlage in NRW: FMO investiert in Energie statt Asphalt

Was einst der Startschuss für Interkontinentalflüge werden sollte, wird nun ein Leuchtturmprojekt der Energiewende. Die 70 Hektar große Fläche nahe der Stadt Greven war ursprünglich für eine Verlängerung der Startbahn von 2.170 auf 3.600 Meter vorgesehen. Doch anstelle von Flugzeugtriebwerken sollen dort künftig Solarmodule in der Sonne glitzern.

FMO-Geschäftsführer Rainer Schwarz spricht von einer „strategischen Neuausrichtung mit Signalwirkung“. Das Solarprojekt soll nicht nur den Eigenbedarf des Flughafens decken, sondern auch einen benachbarten Gewerbepark mit Strom versorgen. Perspektivisch könnten sogar elektrisch betriebene Flugzeuge vom dort erzeugten Strom profitieren. Geplant ist, die Anlage bis spätestens 2028 ans Netz zu bringen. Das Investitionsvolumen wird auf rund 60 Millionen Euro geschätzt.

Politik und Umweltschützer loben die Entscheidung des Flughafens Münster/Osnabrück

Die Entscheidung für die Photovoltaikanlage stößt auf breite Zustimmung. NRW-Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer bezeichnete das Vorhaben als „wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer klimaneutralen Luftfahrt“. Auch Umweltverbände sehen in dem Projekt ein starkes Zeichen. Der frühere NABU-Landesvorsitzende Josef Tumbrink spricht von einer „klaren Abkehr von alten Konzepten“ und einem „Schlussstrich unter die Startbahnverlängerung“.

Über Jahrzehnte hatte die Diskussion um den Ausbau des Flughafens Münster/Osnabrück für Kontroversen gesorgt. Besonders der geplante Eingriff in das nahegelegene Schutzgebiet Eltingmühlenbach sorgte immer wieder für Widerstand. Mit dem Wechsel hin zur Solarenergie geht der Flughafen nun einen Weg, der sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Perspektiven eröffnet.

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Nachhaltigkeit als Leitbild: FMO setzt Zeichen

Für den Flughafen ist das Solarprojekt Teil einer langfristigen Nachhaltigkeitsstrategie, die auch kleinere Photovoltaikanlagen einschließt. Bereits in der Vergangenheit wurden auf den Dächern von Parkhäusern Solarmodule installiert – rund 2.000 Stück auf 8.000 Quadratmetern. Diese liefern jährlich etwa 620.000 Kilowattstunden Strom.

Mit dem großflächigen Solarpark will der FMO nun einen entscheidenden Schritt weitergehen. Ziel ist es, den gesamten Energiebedarf des Flughafens mittelfristig aus erneuerbaren Quellen zu decken. Das Projekt soll zudem zeigen, wie landwirtschaftlich genutzte Flächen in Zukunft doppelt genutzt werden können – als Energiequelle und als ökologisch aufgewertetes Habitat.

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