Frauen im Fokus: Stadtmuseum und VHS Münster beleuchten weibliche Perspektiven

Frauen im Fokus: Stadtmuseum und VHS Münster beleuchten weibliche Perspektiven
Foto: Art Institute of Chicago / unsplash

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Münster. Zwei städtische Kultureinrichtungen rücken in dieser Woche die Lebenswelten und Rollenbilder von Frauen in den Mittelpunkt. Das Stadtmuseum Münster bietet gleich zwei Führungen an, die sich mit Frauengeschichte(n) befassen, während die Volkshochschule und die Stadtbücherei zur Auftaktveranstaltung der Ausstellung „Frauen im geteilten Deutschland“ einladen.

Geschichte und Selbstbild: Stadtmuseum Münster lädt zu Rundgängen ein

Mit einem besonderen Blick auf Frauen in der Geschichte eröffnet das Stadtmuseum Münster am Samstag, 18. Oktober, eine Führung durch seine Dauerausstellung. Unter dem Titel „Frauengeschichte(n)“ widmet sich der Rundgang der Frage, welche Frauen ihren Platz in der städtischen Erinnerung gefunden haben – und warum. Dabei geht es nicht nur um bekannte Persönlichkeiten, sondern auch um die gesellschaftlichen Bedingungen, unter denen Frauen in unterschiedlichen Epochen lebten. Besucherinnen und Besucher erhalten Einblicke in historische Lebensentwürfe vom Mittelalter bis zur Neuzeit und erfahren, wie sich weibliche Rollenbilder über die Jahrhunderte verändert haben.

Zudem steht am Donnerstag, 16. Oktober, um 20 Uhr die letzte Taschenlampen-Führung des Jahres durch den Zwinger an der Promenade auf dem Programm. Das fast 500 Jahre alte Bauwerk, einst Bollwerk und später Gefängnis, wird bei dieser Abendführung in einem ungewöhnlichen Licht gezeigt. Wie die Stadt Münster mitteilt, endet mit dieser Veranstaltung das Zwinger-Programm für 2025.

Ergänzt wird das Angebot durch eine neue Schaufensterpräsentation: Ab Freitag, 17. Oktober, ist in der Salzstraße ein großformatiges Foto eines Modeshootings aus dem Jahr 1965 zu sehen. Die Aufnahme zeigt Modelle in Haute Couture vor der Kulisse des Allwetterzoos – eine ungewöhnliche Kombination, die Münster einst internationales Flair verlieh.

Zwischen Ost und West: Lesung und Diskussion in der Stadtbücherei

Auch die Volkshochschule Münster widmet sich in Kooperation mit der Stadtbücherei dem Thema Frauenrollen – diesmal mit Blick auf die jüngere Geschichte. Am Donnerstag, 16. Oktober, um 19:30 Uhr findet dort die Auftaktveranstaltung zur Ausstellung „Frauen im geteilten Deutschland“ statt. Unter dem Titel „OstWestfrau. Wie wir wurden, wer wir sind“ diskutieren Autorin Maren Wurster, Schriftsteller und Literaturwissenschaftler Florian Werner sowie Historikerin Dr. Julia Paulus vom LWL-Institut für Regionalgeschichte über weibliche Biografien zwischen zwei Gesellschaftssystemen.

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Im Zentrum steht die Frage, wie das Aufwachsen in Ost oder West das Selbstverständnis von Frauen bis heute prägt – etwa in Bezug auf Familie, Arbeit, Liebe oder politische Haltung. Das gleichnamige Buch, das im Frühjahr 2025 erschienen ist, vereint Texte von Autorinnen und Autoren aus beiden Teilen Deutschlands. Der Eintritt zur Lesung ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Damit setzt die Stadtbücherei ein Zeichen für den offenen Austausch über gesellschaftliche Prägungen und unterschiedliche Erfahrungen von Frauen in Deutschland. Das Gespräch versteht sich zugleich als Einladung, über Rollenbilder, Gleichberechtigung und gegenseitiges Verständnis im heutigen Alltag nachzudenken.

Ein gemeinsamer Blick auf Frauengeschichte in Münster

Mit den Veranstaltungen von Stadtmuseum und Volkshochschule entsteht in Münster in dieser Woche ein facettenreiches Panorama weiblicher Lebensrealitäten. Während das Museum den historischen Wandel von Frauenbildern sichtbar macht, sucht die VHS nach den verbindenden und trennenden Linien zwischen Ost und West. Beide Formate zeigen, dass Frauen in Münster und weit darüber hinaus seit Jahrhunderten entscheidende Impulse für gesellschaftlichen Wandel geben – auch wenn ihre Geschichten lange im Schatten standen.

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