
Münster. Himmelsspektakel über dem Münsterland möglich: In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (12. auf 13. November) könnten Polarlichter in Münster und dem Münsterland sichtbar sein. Grund sind mehrere starke Sonneneruptionen, deren geladene Teilchen aktuell auf die Erdatmosphäre treffen. Laut dem US-Weltraumwetterdienst NOAA werden für diese Tage geomagnetische Störungen der Stärke G2 erwartet – das bedeutet: Auch in Deutschland sind Polarlichter möglich, wenn die Bedingungen stimmen.
Bereits in der Nacht zuvor wurden in vielen Teilen Deutschlands rötliche Lichtschleier beobachtet – ein Zeichen für besonders aktive Sonnenwinde. Nun stehen die Chancen erneut gut, dass sich das Schauspiel auch über dem Münsterland zeigt.
Anders als in Skandinavien erscheinen Polarlichter im Münsterland meist nicht in leuchtendem Grün, sondern eher in rötlichen oder violetten Farbtönen. Ursache sind Emissionen von Sauerstoff in höheren Atmosphärenschichten, die bei starker Aktivität sichtbar werden. Häufig wirken die Lichter wie feine Schleier oder Wolkenbänder, die langsam über den Nachthimmel ziehen.
Um die Aurora zu beobachten, sollte man einen möglichst dunklen Standort wählen und nach Norden blicken. Ideal sind offene Landschaften ohne künstliche Beleuchtung. Eine Kamera oder ein Smartphone mit Langzeitbelichtung kann helfen, die Farben besser einzufangen – Sensoren reagieren empfindlicher als das menschliche Auge.
Die besten Beobachtungspunkte für Polarlichter im Münsterland liegen außerhalb der Stadt:
Baumberge bei Nottuln (Aussichtspunkt Longinusturm)
Hohe Ward südlich von Münster
Rieselfelder Münster nördlich der Stadt
Diese Orte bieten dunkle Horizonte und nur wenig Streulicht. In der Stadt selbst sind Polarlichter dagegen selten deutlich zu sehen. Aufgrund der aktuellen Mondphase – abnehmender Halbmond – ist der Himmel etwas heller, weshalb besonders dunkle Plätze empfohlen werden.
Wer sich gezielt vorbereiten möchte, kann Live-Warnungen und Prognosen über Tools wie das NOAA Aurora Dashboard oder den Kp-Index des GFZ Potsdam abrufen. Je höher der Kp-Wert (ab etwa 5), desto größer die Wahrscheinlichkeit, Polarlichter zu sehen.
Dass derzeit vermehrt Polarlichter in Deutschland zu beobachten sind, hängt mit dem aktuellen Sonnenzyklus zusammen. Etwa alle elf Jahre erreicht die Sonne ein Aktivitätsmaximum, in dem es häufiger zu Sonneneruptionen und koronalen Massenauswürfen kommt. Derzeit befinden wir uns in diesem sogenannten Solarzyklus 25, was die Chancen auf sichtbare Aurora-Phänomene deutlich erhöht.
Auch in NRW, insbesondere in ländlichen Regionen, sind die Bedingungen günstig. Der Nationalpark Eifel etwa gilt als offizieller Sternenpark – ein Ort mit besonders dunklem Nachthimmel und somit idealen Beobachtungsbedingungen für Himmelsphänomene.