Lufthansa droht mit Kürzungen: Verbindung zwischen FMO und München könnte gestrichen werden

Warnstreik der Luftsicherheitskräfte: Große Flughäfen und Ausnahmen wie FMO betroffen Der Warnstreik der Luftsicherheitskräfte in Deutschland hat weitreichende Folgen für den Luftverkehr. Während große Flughäfen wie Hamburg, Berlin und Frankfurt von diesem Streik betroffen sind, bleiben einige, darunter der Flughafen Münster/Osnabrück (FMO), verschont. Dieser Streik könnte zu erheblichen Beeinträchtigungen im Flugbetrieb führen, wobei die Auswirkungen auf den FMO begrenzt sein könnten. Ein Zwischenfall bei der Landung in Paderborn-Lippstadt führte zu einem Durchstarten – Passagiere blieben unverletzt, Untersuchungen laufen. Lufthansa erwägt die Streichung der Strecke Münster – München am FMO. Hohe Standortkosten und steigende Luftverkehrssteuern setzen Airlines und Flughäfen unter Druck.
Olivia Anne Snyder

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Münster. Laut Medienberichten prüft Lufthansa, die Verbindung vom FMO nach München zu streichen. Grund sind steigende Standortkosten, die für viele deutsche Flughäfen und Airlines zunehmend zur Belastung werden. Schon im Winterflugplan 2024/25 hatte die Airline die Strecke Münster–Frankfurt aufgegeben, um Kapazitäten auf die Verbindung nach München zu konzentrieren. Nun gerät auch diese in Gefahr – mit möglichen Folgen für die Region und ihre Wirtschaft.

Lufthansa warnt vor hohen Standortkosten

Lufthansa-Chef Jens Ritter machte in einem Interview mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe deutlich, dass Verbindungen gestrichen werden müssen, wenn sie unrentabel werden. In Deutschland zählen neben dem FMO auch Bremen, Dresden, Köln, Leipzig, Nürnberg und Stuttgart zu den potenziell betroffenen Standorten. Hauptgrund seien die im internationalen Vergleich hohen Steuern und Gebühren. Nach Ansicht der Airline schmälern diese Kosten die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Flughäfen erheblich.

Auswirkungen auf Münster und die Region

Für die Wirtschaft der Region Münsterland wäre der Verlust der Strecke Münster–München ein Rückschlag. Die Verbindung gilt als wichtige Drehscheibe für Geschäftsreisen und internationale Anschlüsse. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) betonte beim Luftverkehrsforum, dass der Standort FMO auf stabile Flugverbindungen angewiesen ist, um Unternehmen, Fachkräfte und Investoren an die Region zu binden. Die Streichung würde nicht nur den Flughafen schwächen, sondern auch die Attraktivität Münsters im Wettbewerb mit anderen Städten mindern.

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Luftverkehrssteuer belastet Airlines zusätzlich

Ein weiterer Kritikpunkt ist die im Mai 2024 erhöhte Luftverkehrssteuer. Für Kurzstrecken stieg sie von 12,48 auf 15,53 Euro, für Mittelstrecken von 31,61 auf 39,34 Euro und für Langstrecken von 56,91 auf 70,83 Euro. Diese Mehrkosten verteuern Tickets und verstärken den Druck auf Airlines. Ursprünglich hatten Union und SPD in ihrem Koalitionsvertrag eine Entlastung angekündigt, die jedoch im Haushaltsentwurf 2026 keine Berücksichtigung fand. Für Lufthansa ein klares Signal, dass sich die Rahmenbedingungen in Deutschland eher verschlechtern.

Kritik an der Bundesregierung

Ritter kritisierte, dass die Bundesregierung keine Maßnahmen zur Entlastung von Airlines plane. Stattdessen steige die Abgabenlast weiter, während andere Länder in Europa gezielt auf steuerliche Vorteile setzen, um ihre Flughäfen attraktiv zu halten. Branchenvertreter fordern daher eine Kurskorrektur, damit regionale Standorte wie Münster nicht auf der Strecke bleiben.

Zukunft der Strecke Münster–München bleibt offen

Noch hat Lufthansa keine endgültige Entscheidung getroffen. Doch die Diskussion zeigt, wie fragil die Situation am FMO ist. Sollte die Strecke Münster–München gestrichen werden, wäre dies ein herber Einschnitt für die Region. 

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