
Münster. Vor einem Jahr startete in der Zentralen Unterbringungseinrichtung Münster das Modellprojekt Integration. Ziel ist es, Geflüchteten von Beginn an Orientierung, Bildung und soziale Teilhabe zu ermöglichen. Unter Leitung der Bezirksregierung Münster und in Kooperation mit dem Polizeipräsidium haben sich zehn starke Partnerorganisationen zusammengeschlossen. Gemeinsam wollen sie zeigen, dass Integration dann gelingt, wenn viele Institutionen zusammenarbeiten.
Das Projekt setzt auf frühzeitige Angebote, die den Alltag in der Unterkunft bereichern und Perspektiven eröffnen. Nach Angaben der Bezirksregierung fällt die Bilanz nach zwölf Monaten sehr positiv aus. Es sei gelungen, Vertrauen aufzubauen und Begegnungen zu fördern. Das Modellprojekt sei zu einem lebendigen Netzwerk geworden, das Integration sichtbar mache und praktische Unterstützung biete.
Zum Netzwerk gehören neben der Bezirksregierung und der Polizei auch die Agentur für Arbeit Ahlen-Münster, die Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen, die Handwerkskammer Münster, die Verkehrswacht Münster, der SC Preußen Münster, die Outlaw gGmbH mit dem Fanprojekt FANport sowie lokale Initiativen aus dem York-Quartier.
Die Partner haben im ersten Jahr zahlreiche Aktivitäten umgesetzt. Die Polizei bot Informationsveranstaltungen zum Rechtssystem und Schulungen zum Opferschutz an. Die Verkehrswacht organisierte Rad- und Fußgängertrainings für Kinder und Erwachsene. Der SC Preußen Münster lud zu Sport- und Werteworkshops im LVM-Preußenstadion ein. Dort wurden nicht nur Fairness und Teamgeist vermittelt, sondern auch Grundlagen demokratischer Werte.
Auch handwerkliche und berufliche Perspektiven spielten eine wichtige Rolle. Die Handwerkskammer und die Industrie- und Handelskammer informierten über Ausbildungsmöglichkeiten und gaben praktische Einblicke. Die Agentur für Arbeit unterstützte Bewohnerinnen und Bewohner bei der beruflichen Orientierung und bei Fragen rund um Arbeitserlaubnis und Integration in den Arbeitsmarkt.
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Regierungspräsident Andreas Bothe zeigte sich laut Mitteilung der Bezirksregierung erfreut über den Erfolg des Projekts. Er betonte, dass Integration dort gelinge, wo Menschen sich begegnen und voneinander lernen. Auch Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf hob hervor, dass die Zusammenarbeit mit Vereinen und Institutionen entscheidend sei, um Vertrauen zu schaffen und Kriminalität vorzubeugen.
Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass gemeinsames Engagement auf lokaler Ebene wirkt. Durch Sport, Bildung und Beratung entstehen neue Kontakte und gegenseitiges Verständnis. Das Modellprojekt hat sich zu einer Plattform entwickelt, auf der Integration greifbar und alltagstauglich wird.
Die Bezirksregierung Münster lädt weitere Organisationen ein, sich dem Modellprojekt anzuschließen. Ziel ist es, das Netzwerk dauerhaft zu stärken und neue Ideen einzubringen. Die Projektpartner sind überzeugt, dass Integration nur gemeinsam gelingen kann.
Aktuelle Informationen zu Terminen und Angeboten der Beteiligten sind auf der Website der Bezirksregierung Münster abrufbar. Das Modellprojekt Integration gilt nach einem Jahr als ein Beispiel dafür, wie staatliche Stellen, Vereine und Zivilgesellschaft gemeinsam Verantwortung übernehmen und Integration konkret gestalten können.