
Münster. Münster gehört auch 2025 zu den Städten mit der höchsten Lebenszufriedenheit in Deutschland. Im aktuellen Städteranking 2025 Münster, das im Rahmen des SKL Glücksatlas veröffentlicht wurde, erreicht die Stadt 7,24 Punkte und damit Rang sieben unter den 40 größten deutschen Städten. Gegenüber dem Vorjahr (Platz sechs) ist das nur ein minimaler Rückgang – ein Zeichen bemerkenswerter Stabilität in einem bundesweiten Vergleich, in dem viele Metropolen deutlich stärker schwanken.
An der Spitze steht erneut Kassel mit 7,44 Punkten, während Rostock mit 6,08 Punkten das Schlusslicht bildet. Zwischen diesen beiden Extremen liegt eine breite Spanne an Städten, die zwar wirtschaftlich ähnlich stark sind, deren Lebenszufriedenheit jedoch teils erheblich auseinandergeht. Der bundesweite Durchschnitt liegt bei rund 7,0 Punkten – Münster liegt also spürbar über dem Mittelwert.
Bemerkenswert ist, dass Münster nicht nur subjektiv, sondern auch objektiv sehr gut abschneidet. Bei den messbaren Lebensqualitätsindikatoren, zu denen Einkommen, Beschäftigung, Umwelt, Sicherheit und Infrastruktur zählen, belegt die Stadt Rang vier. Damit liegt Münster im deutschlandweiten Spitzenfeld – vor vielen größeren und wirtschaftlich stärkeren Metropolen wie Frankfurt, Berlin oder München.
Die Forscher des Forschungszentrums Generationenverträge an der Universität Freiburg betonen: Die Münsteranerinnen und Münsteraner sind in etwa so zufrieden, wie es ihre objektiven Lebensumstände erwarten lassen. Münster ist somit weder „Overperformer“ noch „Underperformer“, sondern ein Beispiel für eine Stadt, in der Lebensstandard und subjektives Wohlbefinden im Einklang stehen.
Ein zentrales Merkmal der Stadt ist ihre wirtschaftliche Ausgeglichenheit. Münster zählt laut der Studie zu den finanziell stabilsten Großstädten Deutschlands – in keiner anderen Großstadt ist der Anteil verschuldeter Personen so niedrig. Gleichzeitig liegt das durchschnittliche verfügbare Einkommen mit 26.080 Euro pro Einwohner über dem Schnitt anderer Großstädte (24.150 Euro). Auch die Arbeitslosenquote ist mit 4,9 Prozent außergewöhnlich niedrig und wird nur von München und Karlsruhe leicht unterboten.
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Diese Kombination aus hohen Einkommen, geringer Verschuldung und stabiler Beschäftigung trägt wesentlich dazu bei, dass die Menschen in Münster ihr Leben als positiv empfinden. Hinzu kommt das ausgeprägte Fahrradklima, das von den Einwohnern mit der Note 3,0 bewertet wird – der beste Wert aller Städte im Ranking.
Ein weiterer Glücksfaktor liegt in der Demografie: Münster ist jung. Rund 12,2 Prozent der Einwohner sind zwischen 18 und 24 Jahren alt – so viele wie in keiner anderen deutschen Großstadt. Studien zeigen, dass diese Altersgruppe überdurchschnittlich zufrieden ist, was das Gesamtergebnis der Stadt deutlich anhebt.
Laut Glücksatlas zählen 52 Prozent der Münsteraner zur Gruppe der Hochzufriedenen (Werte zwischen 8 und 10 auf der Zufriedenheitsskala) – der achthöchste Wert unter allen Städten. Nur 7 Prozent der Befragten gelten als unzufrieden. Vor allem Studierende und junge Familien tragen zu diesem positiven Stimmungsbild bei.
Im Vergleich innerhalb Nordrhein-Westfalens schneidet Münster ebenfalls hervorragend ab. Nur Krefeld (Rang 2, 7,39 Punkte) und Aachen (Rang 5, 7,33 Punkte) erreichen höhere Zufriedenheitswerte. Deutlich schlechter positionieren sich dagegen andere Ruhrgebietsstädte: Gelsenkirchen liegt mit 6,54 Punkten auf Rang 33. Münster bleibt damit eine der drei Städte in NRW, in denen sich das Lebensglück überdurchschnittlich stark zeigt.
Trotz der hohen Lebensqualität zeigt die Studie auch, wo Münster hinter anderen Städten zurückliegt. So ist die Selbstständigenquote mit 6,2 Prozent eine der niedrigsten im gesamten Städteranking. Zum Vergleich: In Berlin liegt sie bei rund 11 Prozent. Auch die Pendelstrecken fallen mit durchschnittlich 15,9 Kilometern pro Tag länger aus als im Städtedurchschnitt (14 Kilometer).
Zudem lebt mehr als die Hälfte der Bevölkerung (53,3 Prozent) in Einpersonenhaushalten. Da Alleinlebende in Befragungen regelmäßig niedrigere Zufriedenheitswerte angeben, wirkt sich dieser Faktor leicht dämpfend auf die Gesamtbilanz aus. Dennoch bleibt das Glücksniveau stabil – ein Hinweis auf die hohe Lebensqualität und soziale Balance der Stadt.
Das Städteranking 2025 ist Teil des SKL Glücksatlas, der bundesweit mehr als 23.000 Menschen in 40 Großstädten befragt hat. Die Daten zeigen, dass die Lebenszufriedenheit in fast allen Städten leicht gestiegen ist. Im Schnitt legten die Werte um 0,13 Punkte zu. Besonders bemerkenswert: Der Unterschied zwischen den glücklichsten und unglücklichsten Städten – Kassel und Rostock – hat sich weiter vergrößert. Während Kassel das Ranking mit 7,44 Punkten anführt, liegt Rostock mit 6,08 Punkten um 1,36 Punkte dahinter.