
Münster. Der Diebstahl mehrerer Straßenschilder im Stadtbezirk Münster-Mitte hat eine klare Reaktion der Grünen ausgelöst. Kurz vor dem Bürgerentscheid zur Umbenennung historisch belasteter Straßennamen warnen Partei und Fraktion vor einer Eskalation der Debatte und mahnen zu einem fairen, demokratischen Umgang.
Die Grünen sehen in dem Diebstahl einen Angriff auf die sachliche Auseinandersetzung über die künftigen Straßennamen in Mauritz. Andrea Blome, Sprecherin der Grünen Ratsfraktion, macht deutlich:
„Wer auch immer hier Schilder gestohlen hat, schadet der sachlichen Diskussion über die Straßennamen in Mauritz.“
Zugleich betont sie das Vertrauen in die anstehende Abstimmung:
„Wir sind zuversichtlich, dass sich am 08. Februar 2026 die Menschen in Münster-Mitte für neue Straßennamen aussprechen werden.“
Aus Sicht der Grünen gebe es nachvollziehbare Gründe, die bisherigen Ehrungen aus der Zeit des Nationalsozialismus zu beenden.
Auch Jörg Rostek, Sprecher des Grünen Kreisverbands, kritisiert den Schilderdiebstahl als falsches Signal. Er verweist darauf, dass politische Überzeugungen nicht mit rechtswidrigen Mitteln durchgesetzt werden dürften:
„Wer als Demokrat*in nationalsozialistisch belastete Straßennamen ablehnt, sollte nicht zu rechtswidrigen Mitteln greifen, sondern für ein Nein beim Bürgerentscheid werben.“
Die Grünen setzen stattdessen auf Aufklärung und Diskussion. Rostek unterstreicht:
„Wir GRÜNE vertrauen dem demokratischen Prozess, dem wissenschaftlich-historischen Austausch und den Menschen in Münster-Mitte.“
Am 8. Februar 2026 entscheiden die Bürgerinnen und Bürger von Münster-Mitte per Bürgerentscheid über die Zukunft von fünf Straßennamen. Betroffen sind die Skagerrakstraße, die Admiral-Scheer-Straße, die Admiral-Spee-Straße und die Otto-Weddigen-Straße in Mauritz-Mitte sowie die Langemarckstraße in Uppenberg. Grundlage ist ein Beschluss der Bezirksvertretung Münster-Mitte aus dem Jahr 2025, die Umbenennungen wegen historischer Bezüge zum Nationalsozialismus auf den Weg gebracht hatte.
Nach Einschätzung der Grünen kann die Entscheidung nur auf demokratischem Weg getroffen werden. Illegale Aktionen wie der Schilderdiebstahl würden dagegen das Vertrauen in den Prozess beschädigen und die notwendige sachliche Debatte erschweren.
Trotz des Vorfalls zeigen sich die Grünen überzeugt, dass am Ende eine Mehrheit der Bevölkerung gegen nationalsozialistisch belastete Straßennamen stimmen könnte. Jörg Rostek formuliert dies klar:
„Wir sind überzeugt, dass sich am Ende nicht nur eine Mehrheit in der Bezirksvertretung, sondern auch eine Mehrheit der Bürger*innen gegen nationalsozialistisch belastete Straßennamen aussprechen wird.“