Preußen Münster gegen Marc Lorenz: Vergleich geplatzt – Arbeitsgericht soll entscheiden

SC Preußen Münster äußert sich zu Vorfällen beim Spiel gegen Eintracht Braunschweig
Foto: SC Preußen Münster

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Münster. Der geplante außergerichtliche Vergleich zwischen Preußen Münster und seinem ehemaligen Kapitän Marc Lorenz ist gescheitert. Kurz vor Ablauf der Frist am 17. Oktober 2025 widersprach Lorenz dem zuvor ausgehandelten Einigungsvorschlag. Damit steht nun fest, dass der Rechtsstreit zwischen Preußen Münster und Marc Lorenz vor dem Arbeitsgericht Münster fortgesetzt wird. Der Verhandlungstermin ist für Anfang des kommenden Jahres vorgesehen.

Nach Angaben aus Vereinskreisen war eine Einigung bereits weit fortgeschritten. Ziel war es, den Konflikt ohne öffentliche Verhandlung beizulegen. Doch die überraschende Entscheidung des Spielers, den Vergleich doch noch abzulehnen, lässt den Fall nun eskalieren.

Hintergrund der Kündigung

Auslöser des Streits ist die fristlose Kündigung, die Preußen Münster am 19. August 2025 ausgesprochen hatte. Der Klub begründete diesen Schritt mit „konkreten Hinweisen auf Unregelmäßigkeiten“ beim Umgang mit Spendengeldern, die Lorenz gesammelt hatte – unter anderem für die Organisation Clinic Clowns.

Lorenz räumte ein, die Gelder verspätet abgerechnet zu haben, betonte jedoch, es habe kein vorsätzliches Fehlverhalten gegeben. Nach eigenen Angaben litt er in der fraglichen Zeit unter psychischen Problemen, die zu den Versäumnissen geführt hätten.

Arbeitsgericht Münster bereitet Verhandlung vor

Mit dem Scheitern des Vergleichs liegt der Fall nun in den Händen der Justiz. Das Arbeitsgericht Münster soll klären, ob die Kündigung rechtmäßig war oder ob Lorenz Anspruch auf Zahlungen oder Wiedereinstellung hat. Parallel dazu wurde laut Medienberichten auch eine Strafanzeige gegen den Spieler gestellt.

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Für den Verein steht dabei viel auf dem Spiel: Preußen Münster sieht sich als wichtiger Arbeitgeber und Botschafter der Region und betont seine Verantwortung für Integrität und Transparenz. Der Prozess dürfte daher auch über den Einzelfall hinaus Aufmerksamkeit erregen.

Vom Aufstiegskapitän zum Angeklagten

Marc Lorenz, gebürtiger Münsteraner, spielte in seiner Karriere für Schalke 04 II, Arminia Bielefeld und den Karlsruher SC, bevor er 2022 zu Preußen Münster zurückkehrte. Dort führte er das Team als Kapitän zum Aufstieg in die 2. Bundesliga – ehe das Verhältnis zwischen Verein und Spieler im Sommer 2025 zerbrach.

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