
Münster/AI. Auf der Bahnstrecke zwischen Osnabrück und Münster hat es in der Nacht zu Montag einen gefährlichen Zwischenfall gegeben. Unbekannte legten im Bereich des Bahnhofs Ostbevern zwei Säcke mit Streugut auf die Gleise. Gegen 23.35 Uhr erreichte die Notfallleitstelle der Deutschen Bahn die Meldung, dass ein durchfahrender Güterzug die Gegenstände überrollt hatte.
Nach Angaben der Bundespolizei wurden die Säcke beim Überfahren vollständig zerfetzt, der Güterzug blieb aber unbeschädigt. Dennoch musste der nachfolgende Fernverkehr gestoppt werden. Der verspätete ICE 740 auf der Verbindung Berlin–Münster hielt außerplanmäßig in Lengerich, bis Einsatzkräfte die Strecke geprüft hatten. Erst danach konnte der Zug seine Fahrt fortsetzen – er erreichte Münster schließlich gegen 0.30 Uhr und damit rund eine Stunde verspätet.
Da das Ablegen von Gegenständen auf Gleisen als massives Sicherheitsrisiko gilt, ermittelt die Bundespolizei wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Der Straftatbestand kann in schweren Fällen mit bis zu zehn Jahren Freiheitsstrafe geahndet werden. Die Beamten suchen nun nach Hinweisen auf die bislang unbekannten Täter.
Die Verbindung zwischen Münster und Osnabrück zählt zu den wichtigsten Fernverkehrsachsen in Nordrhein-Westfalen. Sie wird täglich sowohl von ICE-Zügen als auch von zahlreichen Gütertransporten genutzt. Schon kleinere Zwischenfälle führen regelmäßig zu Verzögerungen im gesamten Netz – so auch in dieser Nacht, in der die Sicherheitsprüfung eine Ausweitung des Schadens verhindern sollte.
Dass Gegenstände auf Bahnschienen abgelegt werden, kommt bundesweit immer wieder vor. In früheren Fällen handelte es sich unter anderem um Holzstämme, Einkaufswagen oder größere Schotteransammlungen. Solche Taten gelten als hochriskant, da sie schwere Unfälle verursachen können und die Sicherheit von Reisenden und Mitarbeitenden unmittelbar gefährden.