
Der Wohnungs- und Immobilienmarkt NRW steht weiterhin unter Druck. Zum Semesterstart steigen die Mieten erneut deutlich, während Kaufpreise ebenfalls anziehen. Besonders Münster gehört zu den Städten, in denen die Kosten weit über dem Landesdurchschnitt liegen. Studierende, Familien und Kaufinteressierte sehen sich mit knappen Angeboten und hohen Preisen konfrontiert.
Die Entwicklung am Wohnungs- und Immobilienmarkt NRW zeigt eine klare Tendenz: Mieten ziehen landesweit an. Nach Angaben verschiedener Erhebungen liegt die durchschnittliche Monatsmiete für Studierende in NRW bei 474 Euro. In den großen Städten Köln und Düsseldorf liegt der Wert jedoch bei rund 600 Euro, in Bonn bei 525 Euro. Deutlich günstiger ist die Situation beispielsweise in Bielefeld, wo WG-Zimmer und kleine Apartments im Schnitt bei 360 Euro liegen.
Gleichzeitig bleibt das Angebot knapp. Besonders Wohnheimplätze sind in Ballungsräumen rar. Seit dem letzten Wintersemester stiegen die Mieten für Studierende um 3,3 Prozent, seit dem Sommersemester noch einmal um 2,4 Prozent.
Nicht nur Mieter, auch Kaufinteressenten spüren die angespannte Lage am Wohnungs- und Immobilienmarkt NRW. Nach leichten Rückgängen seit Ende 2022 ziehen die Preise seit Ende 2024 wieder an. Im zweiten Quartal 2025 lagen sie im Jahresvergleich 3,2 Prozent höher, im Vergleich zum Vorquartal stiegen sie um 1,1 Prozent.
Besonders dynamisch entwickeln sich Eigentumswohnungen: In ländlichen Kreisen NRW legten die Preise um 3,6 Prozent zu, in Großstädten außerhalb der Top-7-Metropolen sogar um 5 Prozent. Ein- und Zweifamilienhäuser bleiben trotz leichter Preisrückgänge von 0,2 Prozent weiterhin auf sehr hohem Niveau.
Die Neubausituation in NRW bleibt angespannt. Hohe Baupreise, Materialkosten und Kreditzinsen bremsen viele Projekte. Laut Ifo-Institut fehlen bundesweit weiterhin Hunderttausende Wohnungen. Für 2025 werden nur etwa 205.000 Fertigstellungen erwartet.
Positiv ist jedoch ein Zuwachs bei den Baugenehmigungen: Von Januar bis Juli 2025 wurden 131.800 Neubauten genehmigt – ein Plus von 6,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Münster reiht sich in den landesweiten Trend ein, liegt jedoch bei den Preisen über dem Durchschnitt. Kleinere Wohnungen mit 55 bis 60 Quadratmetern kosten aktuell häufig zwischen 850 und 950 Euro kalt. Für größere Wohnungen werden nicht selten über 1.500 Euro aufgerufen. Anbieter wie die LEG melden teilweise gar keine verfügbaren Wohnungen mehr.
Besonders begehrt sind zentrale Stadtteile wie das Kreuzviertel, wo die Preise rund 16 Prozent über dem Stadtdurchschnitt liegen. Auch Sentrup und die Sentruper Höhe zählen zu den teuersten Lagen. Günstiger ist das Wohnen in Außenbezirken wie Coerde oder Kinderhaus.
Wer in Münster eine Eigentumswohnung kaufen möchte, muss tief in die Tasche greifen. Aktuelle Marktberichte zeigen Preise von 4.600 bis 5.200 Euro pro Quadratmeter, je nach Größe und Lage. Engel & Völkers nennt einen Durchschnitt von 4.353 Euro pro Quadratmeter, während Immobilienportale noch höhere Werte ausweisen.
Auch Einfamilienhäuser sind kaum erschwinglicher: Sie kosten in Münster im Schnitt über 4.000 Euro pro Quadratmeter Grundstücks- oder Wohnfläche – in gefragten Vierteln sogar deutlich mehr.
Der Blick auf den Wohnungs- und Immobilienmarkt NRW macht deutlich: Münster gehört zu den Städten mit besonders hohen Kosten. Studierende zahlen inzwischen wie in Köln oder Düsseldorf über 500 Euro im Monat für WG-Zimmer. Kaufpreise für Eigentum liegen mit fast 5.000 Euro pro Quadratmeter deutlich über dem Landesdurchschnitt.