
Münster. Die münstersche Landtagsabgeordnete Dorothea Deppermann (Grüne) hat angekündigt, bei der NRW-Landtagswahl 2027 nicht erneut anzutreten. Die Entscheidung, die sie aus privaten Gründen getroffen hat, markiert einen klaren Einschnitt für den Wahlkreis 85 Münster III – Coesfeld III, den sie 2022 knapp direkt gewonnen hatte. Deppermann betont, dass politische Ämter für sie eine zeitlich begrenzte Verantwortung darstellen und für einen geordneten Übergang nun der richtige Zeitpunkt gekommen sei.
Trotz der angekündigten Nicht-Kandidatur will die 41-Jährige ihre parlamentarische Arbeit bis zum Ende der laufenden Legislaturperiode vollständig fortsetzen. Als Sprecherin für Demokratie und Verfassungsschutz der Grünen im Landtag arbeitet sie an Themen rund um innere Sicherheit, Extremismusprävention und Grundrechte. Auch in ihrem Wahlkreis bleibt sie präsent und setzt nach eigenen Angaben weiterhin auf regelmäßigen Austausch mit Vereinen, Ehrenamtlichen, Verwaltungen und Unternehmen.
Innerhalb der Partei wurde der Schritt frühzeitig kommuniziert. Deppermann will gemeinsam mit den Kreisverbänden Münster und Coesfeld daran arbeiten, die Weichen für die personelle Zukunft im Wahlkreis rechtzeitig zu stellen. Sie legt Wert auf einen transparenten und konstruktiven Prozess, damit die Grünen auch 2027 mit einer starken Kandidatur antreten können. Aus ihrer Sicht sei das Netzwerk im Wahlkreis inzwischen so gut verankert, dass ein erneuter Wahlerfolg möglich sei.
Der Wahlkreis umfasst zentrale und südwestliche Stadtteile Münsters – darunter Altstadt, Schloss, Geist/Pluggendorf, Aaseestadt, Düesberg, Albachten, Mecklenbeck, Roxel und Sentrup – sowie die Gemeinden Havixbeck und Nottuln im Kreis Coesfeld. Durch diesen Zuschnitt war der Wahlkreis 2022 erstmals angetreten. Deppermann konnte mit 34,7 Prozent der Erststimmen das Direktmandat knapp vor der CDU holen. Die Wahlbeteiligung lag damals bei 68,5 Prozent.
Deppermann, Jahrgang 1983, lebt mit ihrer Familie im Süden Münsters. Beruflich kommt sie aus der nordrhein-westfälischen Landesverwaltung und arbeitete lange in Bereichen der Polizei, der Aus- und Fortbildung sowie des Personalwesens. Politisch engagiert sie sich erst seit 2020 bei den Grünen und zog zwei Jahre später in den Landtag ein. Neben ihrer Fraktionsfunktion wirkt sie in Münster kommunalpolitisch mit, unter anderem im Ausschuss für Personal, Digitalisierung, Organisation, Sicherheit und Ordnung.