
Münster. Am 28. September fällt in Münster die Entscheidung: Dr. Georg Lunemann (CDU) und Tilman Fuchs (Grüne) treten in der Stichwahl gegeneinander an. Neben Themen wie Verkehr oder Digitalisierung spielt auch die Frage der Klimaneutralität in Münster eine wichtige Rolle im Wahlkampf. Beide Kandidaten setzen dabei unterschiedliche Akzente.
Dr. Georg Lunemann beschreibt seinen Ansatz selbst als „pragmatisch und technologieoffen“. Im Mittelpunkt stehen für ihn Investitionen in erneuerbare Energien wie Tiefengeothermie, Solarenergie und Abwasserwärme. Auch die Photovoltaik auf städtischen Gebäuden soll aus seiner Sicht stärker ausgebaut werden.
Ein weiterer Schwerpunkt ist für ihn die Infrastruktur. „Stromspeicher und ein leistungsfähiger Netzausbau sind zentrale Bausteine der Energiewende“, sagt Lunemann. Zudem spricht er sich für ein weiterentwickeltes Windenergiekonzept aus, das klare Regeln und eine stärkere Beteiligung von Anwohnerinnen und Anwohner vorsieht. Kooperationen sollen Münster außerdem den Zugang zur Wasserstoffinfrastruktur ermöglichen.
Darüber hinaus sieht er Potenzial in der Forschung: „Die Batterieforschung kann gezielt vorangetrieben werden, um Münster auch als Innovationsstandort auszubauen.“ Bei der Umsetzung verweist er auf die Zusammenarbeit mit Wirtschaft und Wissenschaft. „Ich vertraue auf die Innovationskraft unserer Forschung und Wirtschaft und auf die Eigenverantwortung und Vernunft der Bürgerinnen und Bürger.“
Tilman Fuchs bezeichnet die Bekämpfung der Klimakrise als eine der größten Aufgaben unserer Zeit. Auch Münster müsse dazu seinen Beitrag leisten. „Wir werden unseren Teil zur Einhaltung des Pariser Klimaschutzabkommens beitragen und setzen uns für eine klimaneutrale Stadt Münster bis 2030 ein“, erklärt er. Dabei verbindet er Klimapolitik mit sozialer Gerechtigkeit: „Wir wollen eine klimafreundliche Politik, die niemanden mit geringem Einkommen ausschließt.“ Für ihn ist die Energiewende zentral, mit einem hohen Anteil an Wind- und Solarenergie, der im Einklang mit Natur- und Artenschutz stehen soll. Eine Schlüsselrolle schreiben die Grünen den Stadtwerken Münster zu. Gemeinsam mit Geschäftsführung und Betriebsrat sollen deren Aktivitäten beim Ausbau erneuerbarer Energien ausgeweitet werden – sowohl in der Stadt selbst als auch im Münsterland. So sollen Klima und zugleich kommunale Einnahmen gesichert werden.
Ein weiteres Kernanliegen ist für Fuchs die Wärmeversorgung. „Eine warme Wohnung ist ein Grundbedürfnis und darf kein Luxus sein.“ Deshalb soll die kommunale Wärmeplanung bis 2026 abgeschlossen werden, damit Bürgerinnen und Bürger Orientierung erhalten, welche Heiztechniken künftig sinnvoll sind. Fuchs betont, dass die Planung ambitioniert und realistisch sein müsse, ohne jemanden zu überfordern. Während die Fernwärme im dicht bebauten Zentrum Münsters eine größere Rolle spielen soll, will er Haushalte ohne Netzanschluss beim Umstieg auf klimafreundliche Alternativen wie Wärmepumpen gezielt unterstützen.
Mit der Stichwahl am 28. September entscheiden die Münsteranerinnen und Münsteraner auch über die künftige Ausrichtung der Klimapolitik in ihrer Stadt. Dr. Georg Lunemann setzt auf einen technologieoffenen Ansatz mit erneuerbaren Energien, Wasserstoff und Forschung. Tilman Fuchs betont Klimaneutralität mit sozialer Ausrichtung, einer Wärmewende und dem Ausbau erneuerbarer Energien. Beide verfolgen das Ziel in Münster bis 2030 die Klimaneutralität zu erreichen – die Wege dorthin unterscheiden sich jedoch in den Schwerpunkten.