
Lotte-Wersen. Nach dem Polizeieinsatz an einer Berufsschule in Lotte-Wersen liegen nun weitere Erkenntnisse vor. Während die Einsatzlage am Mittwoch zunächst von einer möglichen Bewaffnung ausging, hat die Polizei nach Abschluss erster Ermittlungen neue Details bekannt gegeben. Demnach wurden zwei polizeibekannte Männer identifiziert und befragt, eine Waffe jedoch nicht gefunden. Die Ermittlungen dauern an.
Auslöser des Einsatzes waren zwei verdächtige Männer, die sich an der Schule an der Westerkappelner Straße aufgehalten hatten. Die Polizei identifizierte einen 21- und einen 35-Jährigen, die beide polizeibekannt sind. Noch am Mittwochabend wurden sie zu dem Geschehen befragt. Nach Angaben der Ermittler ergaben sich aus ihren Aussagen zunächst keine neuen Hinweise auf ein Motiv oder den genauen Ablauf.
Im Anschluss an die Befragungen durchsuchte die Polizei noch am selben Abend die Wohnungen der beiden Männer. Dabei kam unter anderem ein speziell ausgebildeter Mantrailerhund zum Einsatz. Die mutmaßliche Bewaffnung, von der in der ersten Meldung die Rede gewesen war, wurde bei den Durchsuchungen jedoch nicht gefunden. Auch Hinweise auf die zuvor beschriebenen Maskierungen ergaben sich nicht.
Bei der Durchsuchung der Wohnung des 35-Jährigen stießen die Einsatzkräfte auf eine Marihuana-Plantage. Die Pflanzen wurden sichergestellt. Unabhängig vom ursprünglichen Einsatzgeschehen könnte dieser Fund straf- oder ordnungsrechtliche Konsequenzen haben. Nach geltendem Cannabisrecht ist lediglich ein sehr begrenzter Eigenanbau erlaubt. Angaben zur Anzahl der sichergestellten Pflanzen machte die Polizei bislang nicht.
Der Polizeieinsatz hatte sich über mehrere Stunden erstreckt und wurde von weiträumigen Absperrungen begleitet. Der betroffene Bereich rund um die Berufsschule an der Westerkappelner Straße 66, die dem Berufskolleg beziehungsweise den privaten Schulen Krüger zugeordnet ist, war zeitweise nur eingeschränkt zugänglich. Eine konkrete Gefährdung für Schülerinnen, Schüler oder Lehrkräfte bestätigte die Polizei später nicht.
Da sich der Einsatzort im Kreis Steinfurt befindet, hat die Polizei Steinfurt die weitere Bearbeitung übernommen. Dort erfolgt nun die strafrechtliche Bewertung des Vorfalls sowie die Klärung des genauen Hergangs. Die Ermittlungen dauern an. Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf zog nach Abschluss des Einsatzes eine erste Bilanz und dankte den beteiligten Einsatzkräften für das besonnene und koordinierte Vorgehen.