
Die winterliche Wetterlage hat Nordrhein-Westfalen weiterhin fest im Griff. Niedrige Temperaturen, gefrierender Sprühregen und feuchte Nebelfelder haben vielerorts zu spiegelglatten Straßen geführt. Besonders in Ostwestfalen-Lippe und Teilen des Münsterlands häufen sich seit Samstagabend die Unfälle wegen Glatteis. Einsatzkräfte melden teils massive Verkehrsbehinderungen, während Wetterexperten auch für die kommenden Tage zur Vorsicht mahnen.
Auslöser der aktuellen Situation ist eine feuchte Luftmasse, die aus dem Norden nach NRW gezogen ist. Trifft sie auf kalte, teilweise gefrorene Böden, entsteht schnell gefährliches Glatteis. Nach Einschätzung des Deutscher Wetterdienst handelt es sich um eine typische Wetterlage mit Frost, Hochnebel und stellenweise gefrierendem Sprühregen, bei der Straßen und Gehwege binnen kurzer Zeit vereist sein können.
Besonders stark betroffen ist der Kreis Herford. Dort sprach die Polizei zeitweise von einer Großschadenslage, da zahlreiche Notrufe nahezu gleichzeitig eingingen. Auf mehreren Hauptverkehrsstraßen kam es zu Unfällen mit mehreren beteiligten Fahrzeugen. Unter anderem wurde eine wichtige Umgehungsstraße nach einem Crash vorübergehend gesperrt. Auch auf Bundesstraßen und Autobahnabschnitten rund um Löhne und Kirchlengern führte Glatteis zu Karambolagen, teilweise mit Verletzten.
Auch abseits von OWL blieb die Lage angespannt. Im Kreis Minden-Lübbecke registrierte die Polizei zahlreiche witterungsbedingte Unfälle, meist mit Blechschäden, vereinzelt jedoch auch mit Verletzten. Im Münsterland meldeten die Behörden ebenfalls glättebedingte Zwischenfälle. Vor allem in den Nacht- und frühen Morgenstunden steigt dort das Risiko erneut, da Nebel und leichter Nieselregen weiter nach Süden ziehen.
Nach aktuellen Prognosen entspannt sich die Situation tagsüber zwar örtlich, vollständig gebannt ist die Gefahr jedoch nicht. In den Nächten bleibt es frostig, sodass bereits feuchte Fahrbahnen schnell wieder gefrieren können. Meteorologen schließen zudem nicht aus, dass sich zum Jahreswechsel ein markanterer Wintereinbruch entwickelt – mit Schnee auch in tieferen Lagen. Konkrete Details sind derzeit noch offen.
Angesichts der Wetterlage raten Experten dringend zu defensivem Verhalten im Straßenverkehr. Der ADAC empfiehlt, größere Abstände einzuhalten, sanft zu bremsen und auf hektische Lenkmanöver zu verzichten. Auch die Polizei NRW appelliert an Autofahrerinnen und Autofahrer, das Tempo deutlich zu reduzieren und nur mit wintertauglicher Bereifung unterwegs zu sein. Wenn möglich, sollten nicht zwingend notwendige Fahrten verschoben werden, bis die Straßen gestreut oder die Temperaturen gestiegen sind.