
											Greven. Die regionale Wirtschaft in Nordwestfalen und im Osnabrücker Land sieht die Flugverbindung FMO–München als unverzichtbar an. Nach dem Wegfall der Frankfurt-Route gilt der Flug nach München als letzte bedeutende Direktverbindung vom Flughafen Münster/Osnabrück (FMO) zu einem internationalen Drehkreuz. Laut einer aktuellen Umfrage der Industrie- und Handelskammern Nord Westfalen und Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim mit über 320 teilnehmenden Unternehmen bewerten rund 88 Prozent der Betriebe einen Direktflug als wichtig für ihre Geschäftstätigkeit.
Mehr als 200.000 Passagiere nutzten 2024 den Flug vom FMO nach München – ein Beleg für die starke Nachfrage. Fast 41 Prozent der befragten Firmen weichen inzwischen auf diese Verbindung aus, um internationale Ziele zu erreichen.
Die Umfrage zeigt deutlich: 70 Prozent der Betriebe fliegen heute genauso häufig oder häufiger als vor der Pandemie. Besonders die exportorientierten Branchen, die stark auf internationale Kontakte angewiesen sind, fordern den Erhalt der Flugverbindung FMO–München. Laut den Kammern würde ein Wegfall der Strecke einer „regelrechten Abkopplung“ vom weltweiten Luftverkehr gleichkommen.
Insbesondere Forschungseinrichtungen und Hochschulen in der Region, etwa in der Batterieforschung, seien auf gute Anbindungen an internationale Wissenschaftsstandorte angewiesen. Damit steht die Route nicht nur wirtschaftlich, sondern auch forschungspolitisch im Fokus.
Trotz Alternativen wie Düsseldorf oder Frankfurt bleibt der Flughafen Münster/Osnabrück für viele Unternehmen erste Wahl. 56 Prozent der Befragten fahren zwar gelegentlich nach Düsseldorf, 41 Prozent nutzen Frankfurt, doch nur rund ein Drittel greift auf die Bahnverbindung zurück. Die meisten Firmen betonen, dass der Zeitfaktor und die regionale Nähe des FMO entscheidend sind.
83 Prozent nennen zudem den Ticketpreis als wichtiges Kriterium, wobei Direktflüge über München als effizienteste Verbindung gelten.
Die beiden Industrie- und Handelskammern appellieren an Lufthansa, die Linie Münster/Osnabrück–München dauerhaft zu sichern. Gleichzeitig richten sie den Blick auf die Politik: Hohe Standortkosten wie Luftverkehrssteuer und Sicherheitsgebühren erschwerten den Wettbewerb mit anderen europäischen Flughäfen. Diese Faktoren müssten dringend überprüft werden, um regionale Standorte wie den FMO zu stärken.
Der Flughafen Münster/Osnabrück gilt laut IHK Nord Westfalen als „Tor zur Welt“ für über sechs Millionen Menschen im Einzugsgebiet. Der Erhalt direkter Verbindungen ist daher nicht nur eine Frage der Wirtschaftsförderung, sondern auch der regionalen Identität und Zukunftsfähigkeit.