
Münster/Kreis Steinfurt/Landkreis Lüneburg (lwl). Die länderübergreifende „Arten-Olympiade 2025“ steuert auf ihr Finale zu und zieht eine eindrucksvolle Bilanz. Innerhalb des offiziellen Wettbewerbszeitraums von Januar bis Ende 2025 wurden mehr als 5,6 Millionen Naturbeobachtungen erfasst. Die Angaben stammen vom LWL-Museum für Naturkunde in Münster, das zu den zentralen Veranstaltern des Projekts gehört. Ziel der Aktion ist es, die Artenvielfalt sichtbar zu machen und gleichzeitig belastbare Daten für Forschung und Naturschutz zu sammeln.
Die gemeldeten Beobachtungen beziehen sich auf mehr als 20.500 unterschiedliche Arten. Erfasst wurden Tiere, Pflanzen und Pilze aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die hohe Artenzahl zeigt, wie breit die Beteiligung war und wie vielfältig die dokumentierte Natur ist. Wichtig ist dabei die Unterscheidung zwischen Arten und Beobachtungen: Während eine Art nur einmal in die Statistik der Artenvielfalt eingeht, kann sie mehrfach beobachtet und gemeldet werden.
Ein Blick auf die Rankings zeigt regionale Unterschiede. Bei der Zahl der verschiedenen beobachteten Arten liegt der Landkreis Lüneburg mit über 6.000 Arten an der Spitze, gefolgt vom Kreis Steinfurt und Hamburg. In der Kategorie der reinen Beobachtungen, also der Anzahl einzelner Meldungen, führt der Kreis Steinfurt mit mehr als 81.000 Einträgen. Münster belegt hier einen Spitzenplatz hinter Steinfurt, vor Hamburg. Die Zahlen beziehen sich auf die Gesamtmeldungen innerhalb des Wettbewerbs und nicht ausschließlich auf einzelne Städte.
Gemeldet werden Beobachtungen über die App ObsIdentify oder über die Plattform Observation.org. Nutzerinnen und Nutzer fotografieren wildlebende Arten oder nehmen sie akustisch auf. Eine KI schlägt anschließend eine Bestimmung vor, die für die Wertung von Expertinnen und Experten geprüft und bestätigt wird. Gewertet werden ausschließlich wildlebende Arten, also keine Tiere in Gehegen und keine bewusst angepflanzten Gartenpflanzen. Eine gute Dokumentation ist entscheidend, gleichzeitig müssen Naturschutzgesetze eingehalten werden.
Der Wettbewerbscharakter mit Rankings und Preisen ist nur ein Teil des Projekts. Der eigentliche Mehrwert liegt in der Datensammlung. Die Millionen Einträge stehen Wissenschaft und Naturschutz zur Verfügung und ermöglichen Aussagen über Verbreitung, Häufigkeit und Veränderungen von Arten über längere Zeiträume. Sensible Funddaten werden dabei zum Schutz gefährdeter Arten teilweise nicht öffentlich angezeigt.
Hinter der Arten-Olympiade stehen unter anderem das LWL-Museum für Naturkunde in Münster, das Haus der Natur in Salzburg und das Naturmuseum Solothurn. Unterstützt wird das Projekt von wissenschaftlichen Partnern wie der Universität Münster. Die Aktion zeigt, wie Citizen Science dazu beitragen kann, große Datenmengen zu sammeln und gleichzeitig das Bewusstsein für Biodiversität zu stärken.