
Warendorf/AI. Der geplante Trägerwechsel beim Josephs-Hospital in Warendorf markiert einen tiefgreifenden Einschnitt für die regionale Gesundheitsversorgung. Die Ameos-Gruppe übernimmt zum Jahreswechsel das traditionsreiche Haus, das fast 180 Jahre lang von einer eigenen Stiftung geführt wurde. Mit der Übernahme gehen ein neuer Name, eine veränderte Führungsstruktur und ein grundlegender organisatorischer Wandel einher. Der Trägerwechsel Krankenhaus Warendorf steht damit im Zentrum einer Entwicklung, die weit über Warendorf hinaus Bedeutung hat.
Nach Angaben der Verantwortlichen wurden alle Vertragsunterlagen bereits unterzeichnet. Mit dem Jahreswechsel soll die Ameos-Gruppe offiziell die Trägerschaft übernehmen. Damit endet die Geschichte der Krankenhaus-Stiftung, die das Haus seit dem 19. Jahrhundert geführt hat. Ameos ist ein international tätiger Gesundheitskonzern mit Einrichtungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz und hat sich auf Krankenhäuser, Reha, psychische Gesundheit, Pflege und ambulante Medizin spezialisiert.
Mit dem Wechsel kündigt sich auch eine neue Leitungsebene an. Vorgesehen sind künftig drei zentrale Funktionen: eine Krankenhausdirektion, eine pflegerische Leitung sowie eine ärztliche Direktion. Nach aktuellen Informationen soll der bisherige Vorstandsvorsitzende Peter Goerdeler die Rolle des Krankenhausdirektors übernehmen. Welche Veränderungen in anderen Bereichen folgen, ist derzeit nicht bekannt.
Neuer Name nach dem Trägerwechsel
Parallel zur strukturellen Neuaufstellung erhält das Haus einen neuen Namen. Nach vorliegenden Informationen soll das Krankenhaus künftig „Ameos Klinikum Warendorf ‚Joseph Zumloh‘“ heißen. Der bisherige Name „Josephs-Hospital“ entfällt damit vollständig, ebenso wie die bisherige Stiftung als organisatorische Einheit. Durch den Zusatz „Joseph Zumloh“ bleibt eine historische Verbindung erhalten: Der Warendorfer Geistliche des 19. Jahrhunderts gilt als prägende Figur der Krankenhausgeschichte und wird so auch im neuen Namen weitergeführt.
Der Trägerwechsel kommt in einer Zeit, in der viele Krankenhäuser in Deutschland unter wirtschaftlichem Druck stehen. Übernahmen durch größere Träger sorgen häufig für finanzielle Stabilität, zentralisierte Strukturen und einheitlichere Standards. Für die Region Warendorf ist die Veränderung besonders relevant, da das Haus eine wichtige Rolle in der medizinischen Versorgung des Kreises einnimmt – mit Schwerpunkten wie Innerer Medizin, Chirurgie und Gynäkologie.