
Dortmund. Am frühen Abend des Heiligabends ist es im Dortmunder Norden zu einem schweren Zwischenfall im Bahnverkehr gekommen. An einem Bahnübergang im Stadtteil Dortmund-Kirchderne kollidierte ein ICE mit einem Auto. Der Vorfall sorgte für einen Großeinsatz von Polizei und Bahn sowie für erhebliche Anspannung bei den Reisenden.
Der Unfall ereignete sich gegen 18.30 Uhr am Bahnübergang Baukamp. Nach bisherigen Erkenntnissen soll ein 75-jähriger Mann aus Dortmund versucht haben, mit seinem Auto eine geschlossene Halbschranke zu umfahren. In der Folge kam das Fahrzeug auf den Gleisen zum Stehen. Kurz darauf näherte sich der ICE mit hoher Geschwindigkeit.
Dem Fahrer gelang es noch, den Wagen zu verlassen, bevor der Zug den Bahnübergang erreichte. Er wurde nicht direkt von dem ICE erfasst. Dennoch erlitt der Mann leichte Verletzungen an Kopf und Arm und wurde zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Wie genau diese Verletzungen entstanden, ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen.
Zum Zeitpunkt des Zusammenstoßes befanden sich 218 Menschen in dem ICE, der von Hamburg nach München unterwegs war. Für viele Fahrgäste bedeutete der Aufprall einen großen Schreck. Der Lokführer sowie ein Fahrgast mussten im Anschluss psychologisch betreut werden. Weitere Verletzte unter den Reisenden wurden nicht gemeldet.
Die Ermittlungen zum Unfallhergang hat die Bundespolizei übernommen. Gegen den Autofahrer wird wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ermittelt. Der betroffene Streckenabschnitt sowie der Bahnübergang wurden nach dem Unfall überprüft. Inzwischen ist die Strecke wieder freigegeben.
Nach Abschluss der Sicherungs- und Kontrollmaßnahmen konnte der Zugverkehr an der Unfallstelle wieder anlaufen. Für die Reisenden im ICE bedeutete der Zwischenfall dennoch eine längere Unterbrechung ihrer Fahrt am Weihnachtsabend.