Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in Münster hat Regierungspräsident Andreas Bothe das Bundesverdienstkreuz am Bande an Professor Dr. Hermann-Anders Korte überreicht. Der ehemalige Soziologieprofessor wurde für sein langjähriges Engagement und seinen bedeutenden Einfluss auf die soziologische Forschung in Deutschland geehrt. Bothe bezeichnete Korte in seiner Laudatio als „einen der bedeutendsten Soziologen unseres Landes“ und betonte die Einzigartigkeit seiner Beiträge in den Bereichen Soziologie, Literatur und Wissenschaft.
Korte, der seine Karriere 1963 mit einem Studium der Soziologie, Volkswirtschaftslehre und Sozio-Ethnologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster begann, trug durch verschiedene akademische Positionen an renommierten deutschen Universitäten, darunter die Ruhr-Universität Bochum und die Universität Hamburg, wesentlich zur Entwicklung der Stadt- und Regionalsoziologie bei. Seine Forschungsarbeiten und Lehrtätigkeiten haben zahlreiche junge Wissenschaftler inspiriert und beeinflusst.
Besonders hervorzuheben ist Kortes langjährige Freundschaft und Zusammenarbeit mit dem jüdischen Soziologen Norbert Elias, den er während dessen Gastprofessur in Münster kennengelernt hatte. Nach Elias‘ Tod spielte Korte eine zentrale Rolle in der Gründung und Verwaltung der Norbert-Elias-Stiftung Amsterdam, die sich der Pflege und Verbreitung von Elias‘ wissenschaftlichem Erbe widmet.
Neben seiner akademischen Karriere engagierte sich Korte auch außerhalb der Universität intensiv für die Wissenschaft und Kultur. Als Schatzmeister des PEN-Zentrums Deutschland trug er maßgeblich zur finanziellen Stabilisierung der Organisation bei und war aktiv an der Durchführung internationaler literarischer Veranstaltungen und Projekte beteiligt. Sein Einsatz für die Förderung von Frauen in der Wissenschaft und seine Teilnahme an verschiedenen kulturellen und wissenschaftlichen Stiftungen unterstreichen sein breites Engagement und seinen Einfluss.
Die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Hermann-Anders Korte ist nicht nur eine Anerkennung seiner herausragenden akademischen und sozialen Beiträge, sondern auch eine Würdigung seines lebenslangen Engagements für die Förderung der Wissenschaften und der Kultur in Deutschland. Seine Arbeit hat nicht nur das akademische Feld bereichert, sondern auch einen dauerhaften positiven Einfluss auf die Gesellschaft und die Kultur des Landes gehabt.