Die CDU unterstützt in der Landesregierung einen zweiten Nationalpark in NRW, lehnt diesen jedoch vor Ort ab. Diese widersprüchliche Haltung hat zu einer intensiven Debatte geführt, insbesondere im Hinblick auf den Nationalpark Egge. Bis zum 12. Juni läuft ein Bürgerbegehren, dessen Stimmung stark gegen den Nationalpark ist.
Das Bürgerbegehren für den Nationalpark Egge läuft derzeit, mit starkem Widerstand aus der Bevölkerung. Insbesondere die Landwirte im Kreis Paderborn und Höxter sind gegen den Nationalpark, da sie Schäden durch Wildschweine und Probleme bei der Jagdverpachtung befürchten.
Die Holzbranche und Jäger haben ebenfalls starke Vorbehalte gegen den Nationalpark Egge. Sie befürchten Arbeitsplatzverluste und eingeschränkte Jagdmöglichkeiten. Dies trägt zur ablehnenden Haltung der lokalen CDU-dominierten Kreistage bei.
Gastronomie und Hotelgewerbe sehen den Nationalpark jedoch positiv. Sie erwarten einen Anstieg des Tourismus, was wirtschaftliche Vorteile mit sich bringen könnte. Diese Unterstützung steht im Gegensatz zu den Bedenken der landwirtschaftlichen und jagdlichen Interessen.
Die Regierungspartei hat im Koalitionsvertrag mit den Grünen die Einrichtung eines zweiten Nationalparks vereinbart. Dennoch lehnen CDU-dominierte Kreistage vor Ort den Nationalpark Egge ab. Der Kreistag in Höxter und der Landrat haben zur Ablehnung des Nationalparks geraten.
Umweltverbände werfen der CDU vor, eine populistische Anti-Nationalparkkampagne zu führen, die Ängste und Falschinformationen verbreitet.
Die CDU im Landtag sieht keinen Widerspruch zwischen dem Koalitionsvertrag und der lokalen Ablehnung. Sie betont den demokratischen Prozess und das Beteiligungsverfahren. Dennoch führt die widersprüchliche Strategie der CDU zu Verwirrung bei den Anhängern.
Der Bürgerentscheid läuft noch bis zum 12. Juni, und die Ergebnisse sollen am 18. Juni vorliegen. Die Entscheidung der Bürger wird einen maßgeblichen Einfluss auf die Zukunft des Nationalparks Egge haben. Parallel dazu läuft im Kreis Kleve ebenfalls ein Bürgerbegehren zur Nationalparkkandidatur des Reichswaldes, das bereits einmal abgelehnt wurde.