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Keine 50% mehr: Christen in Deutschland auf dem Rückzug

Der Zensus 2022 zeigt, dass Christen in Deutschland zur Minderheit werden. Katholiken und Protestanten machen nur noch 48 Prozent der Bevölkerung aus.
Foto: Bernhard Schürman

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Die Zahl der Christen in Deutschland schrumpft kontinuierlich. Laut dem Zensus 2022 machen Katholiken und Protestanten zusammen nur noch rund 48 Prozent der Bevölkerung aus. Der Anteil der Konfessionslosen und Angehörigen anderer Religionsgemeinschaften nimmt hingegen stetig zu.

Rückgang der christlichen Mehrheit in Großstädten

Im Jahr 2011 gab es in Deutschland 23 Großstädte, die mehrheitlich katholisch geprägt waren. Heute sind es nur noch vier: Münster, Paderborn, Bottrop und Trier. Besonders drastisch ist der Rückgang der Katholiken in Städten wie Regensburg und Ingolstadt, wo der Anteil um knapp ein Viertel eingebrochen ist.

Der Zensus 2022 und seine Ergebnisse

Der Zensus 2022 zeigt deutliche Veränderungen in der religiösen Landschaft Deutschlands. Seit 2022 gibt es keine westdeutsche Stadt mit 100.000 Einwohnern mehr, in der Protestanten eine relative Mehrheit haben. Bayreuth bleibt die größte Stadt mit einer Mehrheit evangelischer Christen.

Konfessionslose und andere Religionsgemeinschaften auf dem Vormarsch

Mit 52 Prozent stellt die Gruppe der Konfessionslosen oder Angehörigen anderer Religionsgemeinschaften inzwischen die größte Gruppe in vielen Städten dar. Diese Entwicklung ist besonders in Ostdeutschland ausgeprägt, wo die DDR-Politik seit Jahrzehnten zu einem niedrigen Anteil christlicher Kirchenmitglieder geführt hat.

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Datenbasis und Methodik des Zensus

Der Zensus basiert auf den Daten aller Melderegister von Städten und Gemeinden und gibt einen umfassenden Überblick über die demografische Struktur Deutschlands. Am Stichtag des 15. Mai 2022 gab es 19,13 Millionen evangelische und 20,75 Millionen katholische Christen. Das entspricht 23 Prozent bzw. 25 Prozent der Gesamtbevölkerung. Zum Vergleich: Beim Zensus 2011 waren es noch 24,07 Millionen Katholiken und 23,37 Millionen Protestanten, was damals knapp 60 Prozent der Bevölkerung ausmachte.

Prognosen zur weiteren Entkirchlichung

Experten prognostizieren, dass sich der Trend der Entkirchlichung in Deutschland weiter fortsetzen wird. Jährliche Statistiken der Kirchen bestätigen diese Entwicklung. Besonders in Ostdeutschland ist der Anteil der Christen traditionell niedrig, was auf die historische Politik der DDR zurückzuführen ist.

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Keine Daten zu Muslimen und Juden

Der aktuelle Zensus enthält keine Angaben zur Zahl der Muslime oder Juden in Deutschland. Diese Informationen sind für eine vollständige Analyse der religiösen Landschaft jedoch ebenfalls von Bedeutung und könnten in zukünftigen Erhebungen berücksichtigt werden.