Am vergangenen Sonntag versammelte sich die AfD Münster zusammen mit Vertretern des Kreisverbands Coesfeld in der Gaststätte Bonaparte in Nottuln, Appelhülsen, um die Wahlerfolge der Partei in Thüringen und Sachsen zu feiern. Die AfD Feier in Nottuln sorgte jedoch für kontroverse Reaktionen und führte zu Protesten vor Ort.
Gegen diese Veranstaltung formierte sich Widerstand. Das Protest- und Recherchekollektiv Busters aus Münster organisierte gemeinsam mit dem Schwarz-Roten Zirkel Kreis Coesfeld eine Gegenaktion. Die Demonstration, die am Sonntag parallel zur AfD Feier in Nottuln stattfand, verlief größtenteils friedlich. Jedoch wurden im Verlauf des Abends Vorfälle bekannt, die für Empörung sorgten.
Laut einer Pressemitteilung des Kollektivs Busters wurde während der Feier das Wehrmachtsmarschlied „Erika“ laut abgespielt. Dieses Lied, das aus der Zeit des Nationalsozialismus stammt, löste unter den Gegendemonstranten großen Aufschrei aus. Darüber hinaus soll ein AfD-Mitglied aus Münster den „White Power“-Gruß in Richtung der Demonstrierenden gezeigt haben. Diese Geste wird häufig mit rechtsextremen Ideologien in Verbindung gebracht und führte zu weiteren Spannungen vor Ort.
Laut der Pressemitteilung des Kollektivs Busters war die Polizei, während der Veranstaltung vor Ort, und nahm mehrere Anzeigen wegen Beleidigungsdelikten auf. Bisher liegen jedoch noch keine detaillierten Informationen zu den laufenden Ermittlungen vor. Ob und welche strafrechtlichen Konsequenzen diese Vorfälle nach sich ziehen werden, bleibt abzuwarten.
Gabriel Löw, Pressesprecher des Kollektivs Busters, äußerte sich nach den Vorfällen besorgt über den politischen Rechtsruck in Deutschland: „Die AfD ist in Thüringen die stärkste Kraft geworden. Uns bleibt wenig Zeit, den Rechtsruck aufzuhalten. Da helfen auch keine Wahlschlappen aus Münster, wenn im Rest des Landes die braunen Wurzeln greifen.“
Auch Melanie Hirsch, Pressesprecherin der Busters, rief in ihrer Stellungnahme dazu auf, aktiv gegen die Entwicklungen vorzugehen: „Auf die Straße, solange das noch möglich ist.“
Die Wahlergebnisse, die den Anlass zur AfD Feier in Nottuln gaben, spiegeln die wachsende Unterstützung für die AfD in Teilen Deutschlands wider. In Sachsen erreichte die CDU mit 31,9 % zwar knapp den ersten Platz, doch die AfD folgte dicht mit 30,6 %. In Thüringen konnte die AfD die CDU deutlich hinter sich lassen und mit 32,8 % der Stimmen den ersten Platz belegen.
Diese Wahlerfolge haben in der politischen Landschaft Deutschlands Wellen geschlagen und sorgen für hitzige Diskussionen über die gesellschaftlichen Entwicklungen und die Position der AfD.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird. Die Vorfälle bei der AfD Feier in Nottuln könnten ein Vorgeschmack auf mögliche zukünftige Auseinandersetzungen sein.