
In einem aufsehenerregenden Fall wurde ein Priester aus dem Kreis Borken wegen Besitzes von kinderpornografischen Dateien verurteilt. Ermittler fanden bei einer Hausdurchsuchung mehr als 2.500 Dateien mit schwer belastendem Material. Darunter befanden sich Nacktbilder und Videos von schwerem sexuellem Missbrauch. Zusätzlich entdeckten die Behörden Millionen weiterer Dateien mit pornografischem Material von Erwachsenen. Diese erschütternden Funde führten zu einem intensiven Strafverfahren und einer Debatte über den Umgang mit Straftätern in kirchlichen Ämtern.
Der Priester gab im Prozess an, seit Jahren unter schweren Depressionen und einer ausgeprägten Porno-Sucht zu leiden. Erst nach der Hausdurchsuchung begann er, sein Verhalten zu reflektieren. In der Gerichtsverhandlung zeigte er Reue und legte ein umfassendes Geständnis ab. Zusätzlich begab er sich freiwillig in therapeutische Behandlung, um seine Abhängigkeit zu bekämpfen. Seine persönlichen Schwierigkeiten spielten eine Rolle bei der Urteilsfindung.
Das Gericht verurteilte den Priester zu einem Jahr und drei Monaten Haft, setzte die Strafe jedoch zur Bewährung aus. Neben der Bewährungsstrafe wurden dem Angeklagten mehrere Auflagen auferlegt. Er muss verpflichtend einen Sexualtherapeuten aufsuchen und 450 Euro an den Kinderschutzbund Recklinghausen zahlen. Das Gericht wertete das Geständnis und die freiwillige Therapie als strafmildernd. Trotz der milden Strafe bleibt der Fall ein belastendes Kapitel für alle Beteiligten.
Das Bistum Münster kündigte an, nach Abschluss des staatlichen Verfahrens eine eigene kirchenrechtliche Untersuchung einzuleiten. Diese soll klären, welche weiteren Konsequenzen der Fall für den Priester innerhalb der Kirche haben wird. Der Fall hat nicht nur innerhalb der Kirche, sondern auch in der Öffentlichkeit große Wellen geschlagen. Er sorgt für Diskussionen über den Umgang mit Straftätern in kirchlichen Ämtern und die Prävention solcher Taten.