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„AfD-Verbot jetzt“: 500 Personen demonstrieren in der Stubengasse

Eine tiefgehende Analyse des Polizeieinsatzes beim AfD-Neujahrsempfang in Münster, inklusive der Herausforderungen, Reaktionen und der Notwendigkeit einer nachhaltigen Optimierung zukünftiger Einsätze. Herbert Reul übt scharfe Kritik. Zwei Demonstrationen in Münster sorgen für Kritik: Fragwürdige Organisatoren und rechtsextreme Verbindungen treffen auf Gegenproteste.
Symbolbild

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Auf dem Stubengassenplatz versammelten sich am Sonntag rund 500 Menschen, um ein AfD-Verbot zu fordern. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Bündnis „Keinen Meter den Nazis“. Die Demonstration verlief laut Polizeiangaben friedlich. In zahlreichen Redebeiträgen auf der Bühne riefen die Veranstalter dazu auf, rechtsextremen Strömungen konsequent entgegenzutreten und demokratische Werte zu verteidigen. Die Proteste in Münster waren Teil eines bundesweiten Aktionstages unter dem Motto „Keine Ausreden mehr – AfD-Verbot jetzt!“.

AfD-Verbot jetzt: Protest positioniert sich

Die Forderung „AfD-Verbot jetzt“ stand im Zentrum der Münsteraner Kundgebung. Die Veranstalter argumentierten, dass die jüngste Einstufung der AfD durch das Bundesamt für Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextremistische Bestrebung“ eine neue juristische Grundlage für ein mögliches Verbotsverfahren schaffe. In den Reden wurde mehrfach betont, dass es nicht nur um die Partei selbst gehe, sondern um den Schutz demokratischer Institutionen vor rechtsextremer Unterwanderung.

Unterschiedliche Beteiligung am Protesttag in NRW-Städten

Münster war nicht die einzige Stadt, in der am Sonntag demonstriert wurde. Bundesweit hatten mehr als 50 Organisationen zur Beteiligung an dem Aktionstag aufgerufen. Die Resonanz in Nordrhein-Westfalen fiel allerdings unterschiedlich aus. Ursprünglich rechnete man in Essen mit rund 5.000 Teilnehmenden – laut WDR kamen jedoch nur etwa 500 Menschen. In Bochum zählte die Polizei rund 1.200 Demonstrierende, während in Dortmund etwa 400 Personen zusammenkamen. Auch in Städten wie Witten, Recklinghausen, Köln und Aachen beteiligten sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger an den Protesten. Besonders in Aachen engagierten sich Gruppen wie die „Omas gegen Rechts“. Insgesamt bewegten sich die Teilnehmerzahlen in den meisten Städten zwischen 200 und 500 Personen. Trotz der teils geringeren Mobilisierung sehen die Organisatoren den Tag als Erfolg – allein die bundesweite Sichtbarkeit der Proteste sei ein deutliches Signal.

Politischer Hintergrund: Verfassungsschutz-Einstufung als Wendepunkt

Der Auslöser für die Proteste war die aktuelle Entscheidung des Bundesamts für Verfassungsschutz, das die AfD Anfang Mai 2025 als „gesichert rechtsextremistisch“ eingestuft hatte. Diese Bewertung markiert einen Wendepunkt in der öffentlichen Auseinandersetzung mit der Partei. Während die AfD rechtlich gegen die Einstufung vorgeht – eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts Köln steht noch aus – wächst auf der Straße der Druck auf Politik und Justiz.

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