
Für den SCP steht heute um 15:30 Uhr das vielleicht wichtigste Spiel der Saison an. Es ist das Entscheidungsspiel um den Klassenerhalt gegen SSV Ulm, der bereits sicher abgestiegen ist. Preußen steht nach zwei Siegen in Folge auf Platz 15 und hat den direkten Klassenerhalt in der eigenen Hand-
Preußen Münster befindet sich derzeit punktgleich mit Eintracht Braunschweig und einen Punkt hinter Greuter Fürth. Der entscheidende Vorteil liegt bei der Tordifferenz: Der SCP hat ein um 20 Tore besseres Torverhältnis als Braunschweig und liegt in dieser Kategorie auch klar vor dem Fürther Kleeblatt. Dennoch: Nur ein Sieg garantiert Planungssicherheit.
Seit dem Trainerwechsel zeigt Münster starke Leistungen: Zwei Spiele, zwei Siege, insgesamt 7:0 Tore. Besonders die klare 5:0-Gala in Magdeburg und der souveräne 2:0-Heimsieg gegen Hertha BSC haben das Selbstvertrauen gestärkt.
Ein Sieg gegen den SSV Ulm würde den direkten Klassenerhalt sehr wahrscheinlich machen – auch aufgrund der deutlich besseren Tordifferenz. Sollte das Spiel unentschieden enden, bleibt Münster in der Liga, wenn entweder Braunschweig nicht gewinnt oder Fürth verliert. Selbst bei einer Niederlage ist Platz 16 nicht besiegelt, solange Braunschweig sein Heimspiel gegen den Club aus Nürnberg verliert.
Die Konkurrenz kämpft ebenfalls ums Überleben:
Eintracht Braunschweig empfängt mit dem 1. FC Nürnberg ein Team, das selbst in der Formkrise steckt.
Greuther Fürth trifft auf den starken Aufsteiger HSV. Bei einer Fürther Niederlage reicht dem SCP sogar ein Unentschieden, da Fürth eine deutlich schlechtere Tordifferenz aufweist.
Der SSV Ulm steht bereits als Absteiger fest. Besonders die 1:6-Niederlage beim HSV in der Vorwoche offenbarte erneut die Schwächen des Teams. Mit nur 34 erzielten Toren und mageren 16 Punkten zu Hause hat Ulm eine der schwächsten Offensiv- und Heimstatistiken der Liga. Der Trainerwechsel von Thomas Wörle zu Heiko Lechleiter brachte keine erhoffte Wende. Auch offensive Hoffnungsträger wie Oliver Batista Meier und Maurice Krattenmacher konnten den Abstieg nicht verhindern.
Ex-Preuße Lennart Stoll, mittlerweile bei Ulm unter Vertrag, konnte verletzungsbedingt kaum mitwirken. Das Hinspiel endete 0:0. Das letzte Heimspiel Ulms gegen Münster endete sogar mit einem 2:0-Sieg für die Spatzen – eine klare Warnung für den SCP.
An der Grundaufstellung wird es kaum Veränderungen geben. Joshua Mees wird weiterhin geschont, könnte aber als Joker zum Einsatz kommen – gerade für ein mögliches Überraschungsmoment in einer engen Partie. Das Trainerteam plant taktische Flexibilität, um auf verschiedene Spielphasen dynamisch reagieren zu können. Ulm gilt als kollektiv stark, defensiv diszipliniert und mental gefestigt – trotz des feststehenden Abstiegs.
Für emotionale Unterstützung ist ebenfalls gesorgt. Rund 3000 Fans begleiten Preußen Münster nach Ulm. Cheftrainer Sascha Schulze-Marmeling betont, wie wichtig der Support der Fans über die gesamte Saison hinweg war. Die emotionale Rückendeckung wird in diesem Endspiel als zusätzlicher Motivationsfaktor eine große Rolle spielen.
Unabhängig vom sportlichen Ausgang gibt es auch positive Signale von außen: Hauptsponsor Fiege verlängert seine Partnerschaft mit Preußen Münster bis 2028. Dabei spielt die Ligazugehörigkeit für das Unternehmen keine entscheidende Rolle – ein klares Bekenntnis zum Klub und seinen Werten.
Preußen Münster hat die besseren Karten, doch der Abstiegskampf bleibt nervenaufreibend bis zur letzten Sekunde. Kleine Details, ein Standardtor oder ein Ausrutscher der Konkurrenz – alles kann das Zünglein an der Waage sein. Mit der jüngsten Form, der taktischen Disziplin und dem Rückhalt der Fans im Rücken steht Münster vor einer einmaligen Chance. Der Klassenerhalt gegen SSV Ulm ist zum Greifen nah – doch dafür braucht es höchste Konzentration, Disziplin und Mut bis zum Schlusspfiff.