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Münster stellt um: Bargeldlos Bus fahren wird ab November Pflicht

Bargeldlos Bus fahren in Münster: Auch App und Chipkarte werden ausgebaut.
Foto: Stadtwerke Münster

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Münster. Ab dem 1. November 2025 ist Schluss mit Bargeld im Stadtbus: Tickets können dann nur noch bargeldlos gekauft werden. Die Stadtwerke Münster setzen damit ein klares Zeichen für moderne, zeitsparende und digitale Lösungen im Nahverkehr. Bereits heute nutzen viele Fahrgäste Karte oder Smartphone – künftig wird das zur Regel. Doch Bus fahren in Münster wird nicht nur bargeldlos, sondern ändert sich auch in anderen Bereichen.

Was sich beim Ticketkauf im Bus ändert

Der Ticketkauf direkt beim Fahrpersonal bleibt weiterhin möglich – jedoch nur noch ohne Bargeld. Erlaubt sind Zahlungen per Girocard, Kreditkarte sowie über mobile Dienste wie Google Pay oder Apple Pay. Auch Smartwatches können zum Einsatz kommen. Der Umstieg betrifft ausschließlich den Ticketverkauf im Bus. An den Ticketautomaten in der Stadt und im Servicepunkt Mobilität am Hauptbahnhof bleibt Barzahlung möglich. Die Stadtwerke verweisen darauf, dass Kassierprozesse mit Bargeld oft deutlich länger dauern als bargeldlose Zahlungen. Der Wegfall soll helfen, Verspätungen zu vermeiden.

Bargeldlos Bus fahren in Münster: App ersetzt altes Ticketsystem

Im Zuge der Umstellung stellen die Stadtwerke auch ihr digitales Angebot neu auf. Eine neue App für Apple- und Android-Geräte ist bereits verfügbar. Sie bietet neben Fahrplanauskünften auch den Kauf von Tickets für Münster, Westfalen und ganz NRW. Die bisherige Lösung in der münster:app wird nicht mehr weiterentwickelt. Die neue Anwendung soll einfacher zu bedienen sein und orientiert sich laut Stadtwerken stärker an den Bedürfnissen der Fahrgäste. Später sollen auch das Deutschlandticket und das MünsterAbo digital über die App buchbar sein.

90 MinutenTicket als Alternative zur Einzelfahrt

Eine weitere Möglichkeit zur bargeldlosen Nutzung des ÖPNV bietet das sogenannte 90 MinutenTicket. Es funktioniert über eine Chipkarte, die beim Einstieg an ein Lesegerät im Bus gehalten wird. Der Fahrpreis wird automatisch berechnet. Dabei gilt ein Tagesbestpreis-System: Wer mehrmals fährt, zahlt nie mehr als nötig. Außerdem ist die Mitnahme von bis zu drei Kindern unter 14 Jahren kostenlos. Die Karte kann über die Website der Stadtwerke bestellt werden – wahlweise mit monatlicher Abbuchung oder als Prepaid-Modell. Eine Aufladung ist auch an Automaten und im Servicepunkt möglich.

Übergangsfristen und Einschränkungen bei alten Tickets

Bereits ab dem 1. August 2025 werden bestimmte Ticketarten aus dem Verkauf genommen. Dazu zählen unter anderem 4erTickets, die per Entwerter abgestempelt werden müssen. Die dazugehörigen Entwertungsgeräte verschwinden zum 1. November aus den Bussen. Diese Tickets verlieren damit ihre Gültigkeit. Die Umstellung erfolgt im gesamten Geltungsbereich des Westfalentarifs. Wer weiterhin bar zahlen möchte, muss dies vor der Fahrt an einem Automaten erledigen.

Diskussion über Zugänglichkeit und Nutzerfreundlichkeit

Während viele Städte bereits auf bargeldlose Zahlung umgestellt haben, bleibt die Frage nach der Akzeptanz in der Bevölkerung. Kritiker befürchten Nachteile für Menschen ohne digitale Zahlungsmittel oder mit eingeschräntem Zugang zu mobilen Geräten. Auch der Datenschutz bei App- und Kartenzahlung wird vereinzelt hinterfragt. Die Stadtwerke sehen in der Umstellung jedoch eine zeitgemäße Anpassung an das veränderte Nutzungsverhalten im Nahverkehr.

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