
Münster. In der Nacht zu Samstag haben Unbekannte einen illegalen Zebrastreifen auf die Straße am Bernd-Feldhaus-Platz in Münster-Kinderhaus gemalt. Die Aktion zielte offenbar darauf ab, auf die fehlende Fußgängersicherheit im Bereich der Großen Wiese aufmerksam zu machen. Die Stadt ließ die Markierung umgehend entfernen und erstattete Anzeige. Sie stuft die Aktion als gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr ein.
Die Stadt Münster reagierte mit deutlicher Kritik. Der Zebrastreifen sei ohne verkehrsbehördliche Anordnung, Beschilderung oder Beleuchtung aufgebracht worden und habe damit eine gefährliche Scheinsicherheit erzeugt. Autofahrer könnten zu abruptem Bremsen verleitet werden, Fußgänger sich fälschlich sicher fühlen. Bereits der Versuch eines solchen Eingriffs gilt laut § 315b StGB als strafbar.
Der Tatbestand sieht für derartige Eingriffe Geldstrafen oder bis zu fünf Jahre Freiheitsstrafe vor.
Im Stadtteil Kinderhaus sorgt die nächtliche Markierung dennoch für Diskussionen. Viele Bürgerinnen und Bürger nehmen die Aktion zum Anlass, erneut über die Sicherheit im Umfeld der Waldschule zu sprechen. Gerade Eltern kritisieren seit Längerem, dass es an sicheren Übergängen für Kinder mangele.
Laut Stadt handelte es sich um den ersten bekannten Fall dieser Art in Münster. Die Ermittlungen zum Vorfall laufen. Wer für die Markierung verantwortlich ist, blieb zunächst unklar.