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Volle Ränge, kleiner Rahmen: Preußen Münster kämpft sich auf Platz 46 der Zuschauertabelle 2024/25

Preußen Münster Fankurve Aufstiegsfeier

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Münster. Der SC Preußen Münster erlebt in der 2. Bundesliga einen echten Zuschauerboom – und das trotz eines Stadions, das nur knapp 12.500 Plätze bietet. Wie Christian Link von diefalsche9.de auf Grundlage offizieller DFL-Daten ermittelt hat, belegt der SCP mit einem Schnitt von 12.254 Besuchern Rang 46 unter den 75 Profiklubs in Deutschland. Damit lässt Münster nicht nur einige Drittligisten hinter sich, sondern erreicht auch einen neuen Vereinsrekord: einen höheren Zuschauerschnitt gab es zuletzt vor fast fünf Jahrzehnten.

Preußen Münster mit Top-Auslastung – aber limitiertem Stadion

Die Heimspiele im Preußenstadion sind nahezu durchgehend ausverkauft. Das ergibt rechnerisch eine Auslastung von 100 Prozent – ein Wert, den in der laufenden Saison nur zwei andere Klubs vorweisen können: der 1. FC Köln und der FC Schalke 04. Doch während diese Vereine auf große Arenen mit über 40.000 Plätzen zurückgreifen, ist Münsters Stadion deutlich kleiner. Bereits zum zweiten Mal in Folge wurde die Marke von über 200.000 Heimzuschauern geknackt – allerdings unter eingeschränkten Bedingungen.

Der Grund für die vergleichsweise niedrige Platzierung in der Zuschauertabelle liegt auf der Hand: Das Preußenstadion ist in die Jahre gekommen und wird aktuell abschnittsweise modernisiert. Die Westtribüne ist derzeit komplett gesperrt und wird bis Sommer 2025 durch einen Neubau ersetzt. Dadurch fehlen mehrere Tausend Plätze, was sich spürbar auf den Zuschauerschnitt auswirkt – auch wenn die Nachfrage längst deutlich höher wäre.

2. Bundesliga: Münster landet vor Elversberg

In der internen Tabelle der 2. Bundesliga rangiert Preußen Münster aktuell auf Platz 17 von 18. Lediglich die SV Elversberg verzeichnet einen geringeren Zuschauerschnitt. Doch auch hier trügt das Bild: Während Münster regelmäßig ein volles Haus meldet, haben andere Klubs wie Hansa Rostock oder der 1. FC Magdeburg mehr Zuschauer, aber auch deutlich größere Kapazitäten. Die Realität ist also: Münster schöpft sein Potenzial zu 100 Prozent aus – mehr geht momentan schlicht nicht.

Osnabrück und Bielefeld deutlich vor Münster

In der XXL‑Zuschauertabelle liegt Preußen hinter den Nachbarn Bielefeld und Osnabrück:

VereinRang DeutschlandZuschauerschnitt
Arminia Bielefeld3021 266
VfL Osnabrück3914 649
Preußen Münster4612 254

Damit rangieren beide Westfalenderby‑Gegner klar vor dem SCP. Bielefeld hat sich nach dem Zweitliga‑Abstieg 2023 in der 3. Liga stabilisiert und profitiert von einer Kapazität von gut 27 000 Plätzen auf der Schüco‑Arena. Osnabrück lockt trotz sportlicher Rückschläge ebenfalls über 14 000 Fans an die Bremer Brücke. Dass Münster mit seinem Mini‑Stadion nur vier Positionen hinter Paderborn (14 117 Zuschauer) landet, zeigt jedoch, welche Zugkraft der Verein inzwischen entwickelt

Christian Link: „Preußen muss sich nicht verstecken“

Der Sportjournalist Christian Link betont in seiner Analyse: „Preußen Münster muss sich trotz Platz 46 nicht verstecken.“ Gerade in Zeiten, in denen viele Drittligisten – etwa Dynamo Dresden oder Rot-Weiss Essen – teils fünfstellige Zuschauerzahlen generieren, sei es bemerkenswert, dass sich ein vergleichsweise kleiner Standort wie Münster so konstant behaupten kann. Auch der Trend sei eindeutig: Im Vergleich zur Aufstiegssaison 2023/24 konnte der Klub den Zuschauerschnitt um über 1.400 pro Partie steigern.

Zukunft mit Perspektive: Das neue LVM-Preußenstadion

Bis 2028 entsteht in Münster eines der modernsten Fußballstadien der zweiten Liga. Im Endausbau soll die neue Arena 19.165 überdachte Plätze bieten – inklusive moderner VIP-Bereiche, nachhaltiger Photovoltaikanlagen und barrierefreier Infrastruktur. Die ersten Arbeiten an der Westtribüne laufen bereits seit Februar 2025. Die beliebte Ostkurve soll im Jahr 2026 folgen, ehe bis 2028 der komplette Umbau abgeschlossen sein wird.

Mit der neuen Kapazität dürfte sich auch die Platzierung in der Zuschauertabelle spürbar verbessern. Schon jetzt ist absehbar, dass Preußen in puncto Nachfrage problemlos mit vielen etablierten Zweitligisten mithalten kann. Und auch sportlich will man in Münster weiter angreifen – mit voller Hütte, lautstarken Fans und bald auch mit einem Stadion, das dem aktuellen Hype gerecht wird.

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