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Parkraumbewirtschaftung am Ostbad: Grüne kritisieren Untätigkeit

Wohnmobil Münster Ostbad Parkraumbewirtschaftung
Norbert Schnitzler, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons

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Münster/AI. Bereits im Juni 2024 hatte der Rat der Stadt Münster beschlossen, das Parken von Wohnmobilen auf städtischen Flächen kostenpflichtig zu machen. Das Konzept sollte auch den stark genutzten Parkplatz am Ostbad einschließen. Doch bis heute ist der Beschluss nicht umgesetzt worden. Statt Gebühren plant die Verwaltung nun lediglich neue Stellplatzregeln, Höhensperren und eine Parkscheibenpflicht – sehr zum Ärger der Grünen im Stadtrat.

Wohnmobil-Boom am Ostbad: Deutlich mehr Fahrzeuge als Stellplätze

Offiziell gibt es am Ostbad derzeit 13 Stellplätze für Wohnmobile. Tatsächlich stehen dort aber regelmäßig deutlich mehr Fahrzeuge – viele davon auf nicht dafür vorgesehenen Flächen. Insgesamt verfügt der Parkplatz aktuell über 178 Pkw-Stellplätze, davon sind 159 ohne Zeitbegrenzung nutzbar. Hinzu kommen vier Bus-Stellplätze und die erwähnten 13 für Wohnmobile.

Die Stadtverwaltung hat deshalb eine Neuordnung der Flächen angekündigt. Diese soll bis Ende September 2025 umgesetzt werden – rund 15 Monate nach dem ursprünglichen Ratsbeschluss.

Neue Regeln: Parkscheibe, Höhensperren, Bußgeld

Laut dem jüngsten Vorschlag wird der Parkplatz künftig in zwei Zonen unterteilt:

  • Südlicher Bereich: 99 Pkw-Stellplätze ohne zeitliche Begrenzung. Die Zufahrten erhalten Höhensperren mit einer Durchfahrtshöhe von 2,20 Metern – Wohnmobile sollen so konsequent ausgeschlossen werden.

  • Nördlicher Bereich: 76 Pkw-Stellplätze mit einer maximalen Parkdauer von drei Stunden. Dort kommen Parkscheiben zum Einsatz. Zwar fehlen hier Höhensperren, doch sollen Pfostenreihen verhindern, dass Wohnmobile dort abgestellt werden.

Außerdem gilt: Wohnmobile, die nicht auf den offiziellen Stellplätzen parken, dürfen künftig höchstens zwei Stunden bleiben. Bei Verstößen droht ein Bußgeld von bis zu 40 Euro.

Grüne fordern Umsetzung des Ratsbeschlusses

Für Andrea Blome, grüne Ratsfrau und Vorsitzende des Verkehrsausschusses, ist das Vorgehen der Verwaltung nicht nachvollziehbar. Sie betont: „Der Rat hat bereits im Juni 2024 beschlossen, das Parken von Wohnmobilen auf städtischen Flächen kostenpflichtig zu machen – ausdrücklich auch am Ostbad. Dass dieser Beschluss nach über einem Jahr noch nicht umgesetzt ist, irritiert uns sehr.“

Statt einer Gebührenpflicht setze die Verwaltung nun auf eine Parkscheibenlösung und bauliche Einschränkungen – ohne die Parkgebührenordnung wie geplant anzupassen. Aus Sicht der Grünen unterläuft das den Willen des Rates.

Anfrage an Ordnungsamt: Warum geschieht so wenig?

Die Grünen wollen daher eine offizielle Anfrage an das Ordnungsamt stellen. Diese soll klären, warum die Verwaltung den Ratsbeschluss bisher ignoriert hat und wann mit einer Umsetzung der Gebührenpflicht zu rechnen ist. Die Fraktion verlangt zudem Transparenz über Budget, Zeitplan und personelle Ressourcen.

Denn das Thema betrifft nicht nur die Stadtpolitik, sondern auch die Anwohnerschaft und den örtlichen Campingplatz. Der Campingplatz Münster investiert derzeit in neue Stellflächen, während am Ostbad weiterhin kostenfrei geparkt werden darf – teils über Tage hinweg.

 

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