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Hamburger Tunnel in Münster: Jetzt wird es eng und bald ganz anders

Im Hamburger Tunnel in Münster wird wegen Leitungsarbeiten der Platz knapp. Was jetzt gilt, welche Regeln für Räder und E-Scooter greifen und wie die Stadt den Tunnel neu gestalten will.
STBR, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons

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Münster/AI.  Im Hamburger Tunnel am Hauptbahnhof ist es derzeit spürbar enger. Grund sind laufende Leitungsarbeiten, die die nutzbare Fläche für Fußgänger, Radfahrende und E-Scooter verringern. Deshalb teilen sich alle Verkehrsteilnehmer den schmaleren Korridor und müssen deutlich besser aufeinander achten. Laut städtischer Baustellenmeldung bleiben Absperrungen bis voraussichtlich Ende August bestehen. Danach soll der Durchgang wieder breiter sein. 

Aktuelle Baustelle: warum es eng ist und wie lange noch

Die Stadtnetze Münster sichern die Stromversorgung rund um den Hauptbahnhof zusätzlich ab. Dafür laufen seit Mitte Juli Arbeiten direkt im Bereich des Hamburger Tunnels. Dadurch fällt temporär Fläche weg, was die Wegeführung einschränkt. Nach derzeitigem Stand endet die Maßnahme zum Sommerende. Bis dahin empfiehlt es sich, mehr Zeit einzuplanen und die Beschilderung vor Ort genau zu beachten. 

Wer darf hier fahren – und wer muss schieben?

Rechtlich gilt: E-Scooter fahren auf Radwegen, Radfahrstreifen oder in Fahrradstraßen. Auf Gehwegen ist Fahren verboten, es sei denn, Zusatzzeichen erlauben es ausdrücklich. Entscheidend ist somit die Beschilderung im Tunnelabschnitt. Gibt es einen gemeinsamen Geh- und Radweg, dürfen beide Gruppen fahren, allerdings mit Rücksicht aufeinander. Genau das verlangt die eKFV: E-Scooter müssen ihre Geschwindigkeit dem Radverkehr anpassen und Überholvorgänge ohne Behinderung ermöglichen. Wer dagegen auf einem reinen Gehweg unterwegs ist, muss absteigen und schieben. 

Debatte vor Ort: Fahren trotz Enge oder temporär schieben?

Weil die Baustelle den Platz verknappt, prallen zwei Sichtweisen aufeinander. Einerseits ist der Hamburger Tunnel eine wichtige, schnelle Ost-West-Verbindung am Bahnhof. Viele wollen deshalb das Fahren weiterhin erlauben, solange alle Rücksicht nehmen. Andererseits berichten Nutzer von riskanten Situationen im Engpass und fordern für die Bauphase ein konsequentes Schieben oder zumindest Schrittgeschwindigkeit. Offiziell maßgeblich bleibt jedoch die Beschilderung. Ein generelles Fahrverbot hat die Stadt nicht verkündet. Wer sicher gehen will, passt das Tempo an, nutzt die Klingel vorausschauend und setzt an Engstellen auf kurze, klare Handzeichen.

So soll der Hamburger Tunnel künftig aussehen

Parallel zur Baustelle treibt die Stadt die langfristige Aufwertung voran. Der Siegerentwurf des Büros Behet-Bondzio-Lin sieht hinterleuchtete, bedruckte Glasflächen mit Waldmotiven und eine akustische Untermalung mit Naturgeräuschen vor. Außerdem trennt künftig ein Lichtstreifen den Gehweg von zwei Radspuren. Der Tunnel bleibt autofrei, wird barrierefrei und deutlich heller. Die Stadt schätzt die Kosten auf rund 3,6 Millionen Euro und will Städtebaufördermittel einwerben. Der Rat entscheidet abschließend; ein Baubeginn vor 2027 ist nach aktueller Berichterstattung nicht zu erwarten.

Zeitplan und Finanzierung: was realistisch ist

Laut Stadt hängt der konkrete Start von der Ratsentscheidung und der Förderkulisse ab. Ziel ist es, die Finanzierung mit Landesmitteln zu stützen und das Bahnhofsquartier als Ganzes aufzuwerten. Mehrere unabhängige Berichte nennen 2027 als frühestmöglichen Startpunkt. Bis dahin bleibt es bei punktuellen Maßnahmen und Reinigungen, um die tägliche Nutzung zu verbessern. 

Rechtslage kurz erklärt

  • E-Scooter: Radweg ja, Gehweg nein. Schieben auf Gehwegen, außer Zusatzzeichen lassen das Fahren zu. 

  • Miteinander: Auf Radverkehrsflächen ist Rücksicht Pflicht. E-Scooter passen die Geschwindigkeit an und ermöglichen Überholen.

Praktische Tipps für den Engpass

Plane ein paar Minuten extra ein, fahre vorausschauend und halte an Engstellen kurz Rücksprache mit Blickkontakt. Außerdem lohnt sich, alternative Wege in Betracht zu ziehen, wenn es sehr voll ist, etwa die oberirdischen Querungen am Berliner Platz.

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