
Münster/AI. Bereits zum zweiten Mal in Folge gilt für Münster eine amtliche Hitzewarnung. Die Warn-App NINA hat ausgelöst: Es wird erneut eine extreme Wärmebelastung erwartet. Besonders in dicht bebauten Vierteln der Stadt kann die Hitze durch fehlende nächtliche Abkühlung zur ernsten Gesundheitsgefahr werden. Die Stadt ruft daher zum Schutz besonders gefährdeter Personen auf – und stellt zahlreiche Maßnahmen bereit, um die Belastung zu verringern.
Die Stadt Münster hat einen umfassenden Hitzeaktionsplan erarbeitet, der bei Extremwetterlagen wie dieser greift. Dieser Plan ist Teil der langfristigen Strategie „Klimaanpassung 2030“ und wurde bereits in mehreren Bereichen umgesetzt. Ziel ist es, besonders gefährdete Gruppen wie ältere Menschen, chronisch Kranke, Kinder oder Schwangere gezielt zu schützen.
Konkret bedeutet das: Münster informiert über die NINA-App, betreibt Öffentlichkeitsarbeit mit einem sogenannten „Hitzeknigge“, erweitert das Netz öffentlicher Trinkwasserstellen und bietet mit dem „Coolen Stadtplan“ eine digitale Übersicht über kühle Orte in der Stadt. Außerdem werden soziale Einrichtungen wie Pflegeheime, Kitas und Schulen mit konkreten Maßnahmenempfehlungen unterstützt, um die Hitze im Alltag besser zu bewältigen.
Ein zentrales Instrument ist der „Coole Stadtplan für heiße Tage“. Er zeigt auf einen Blick, wo du in Münster öffentliche Trinkwasserstellen, Schattenplätze, klimatisierte Innenräume oder beschattete Spielplätze findest. Besonders hilfreich: Die interaktive Karte markiert sowohl stationäre Refill-Angebote als auch mobile Wasserstationen. Zu den empfohlenen kühlen Rückzugsorten zählen unter anderem:
Stadtbücherei Münster (Alter Steinweg 11): klimatisierter Aufenthaltsort, werktags geöffnet.
LWL-Museum für Kunst und Kultur (Domplatz): geöffnet Di–So, allerdings vom 18. bis 25. August geschlossen wegen Bauarbeiten.
Botanischer Garten: viele schattige Wege, dichte Vegetation, angenehme Luftfeuchtigkeit.
Auch in den Stadtteilen sind Grünflächen wie der Wienburgpark, der Südpark oder der Bereich rund um die Aaseeterrassen verzeichnet – ideal für eine kurze Abkühlung im Schatten.
Die medizinischen Einrichtungen in Münster sind für die Hitzebelastung sensibilisiert. Sie orientieren sich am bundesweiten Muster-Hitzeschutzplan, der unter anderem eine Anpassung von Abläufen, Temperaturüberwachung auf Stationen sowie verstärkte Flüssigkeitsangebote vorsieht. Auch in Münster wird in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen gezielt reagiert. Dazu zählen:
reduzierte Belastung bei Therapien und Visiten,
Bereitstellung kühler Getränke für Patienten und Personal,
Einsatz mobiler Ventilatoren und Klimageräte in besonders betroffenen Bereichen.
Laut Gesundheitsamt steigt an sehr heißen Tagen regelmäßig die Zahl der Notfälle – etwa durch Kreislaufzusammenbrüche, Dehydrierung oder Hitzeschlag. Wichtig sei daher auch, dass Nachbarn auf gefährdete Personen achten und bei Auffälligkeiten nicht zögern, den Notruf 112 zu wählen.
Um die Hitzebelastung bestmöglich zu reduzieren, empfehlen Experten folgende Maßnahmen:
Bleibe vormittags und abends aktiv, vermeide körperliche Anstrengung in der Mittagshitze.
Trinke mindestens zwei Liter Wasser täglich, am besten mehr. Vermeide Alkohol und stark gezuckerte Getränke.
Verdunkle tagsüber die Wohnräume, lüfte nur am frühen Morgen oder späten Abend.
Nutze öffentliche Einrichtungen, um dich zwischendurch abzukühlen, etwa Bibliotheken oder klimatisierte Supermärkte.
Behalte Warn-Apps wie NINA aktiv – dort werden aktuelle Gefahrenmeldungen direkt angezeigt.
Münster steht mit seinen Maßnahmen nicht allein da. Auch Städte wie Köln, Düsseldorf, Berlin oder Hamburg haben digitale Karten mit „kühlen Orten“ und Trinkwasserstandorten veröffentlicht. In Düsseldorf wurde das Netz öffentlicher Trinkbrunnen zuletzt deutlich ausgebaut. Berlin kombiniert die Maßnahmen mit gezielter Aufklärung in sozialen Medien und Schulen.