
Münster. In der Innenstadt sorgen derzeit auffällig überklebte Plakate des „Al Shira’aa Turnier der Sieger“ für Irritation. Auf den Stickern steht: „Abgesagt“. In sozialen Netzwerken wird der Eindruck vermittelt, die Veranstaltung sei gestrichen – doch das stimmt nicht. Der Veranstalter stellt klar: Das internationale Reitturnier findet wie geplant vom 21. bis 24. August 2025 auf dem Schlossplatz statt.
Die überklebten Plakate haben vielerorts für Verwirrung gesorgt. Mehrere Passantinnen und Passanten gingen davon aus, das beliebte Reitsportevent sei kurzfristig gestrichen worden. Tatsächlich handelt es sich um eine Protestaktion von Tierrechtsgruppen, die sich kritisch mit dem Umgang von Pferden im Leistungssport auseinandersetzen.
Auf Facebook stellte der Veranstalter bereits klar: Die Veranstaltung wurde nicht abgesagt. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, das Reitturnier soll wie geplant an vier Tagen stattfinden. Ob der Veranstalter gegen die Plakatveränderungen rechtlich vorgehen wird, ist derzeit nicht bekannt.
Parallel zur Veranstaltung planen Aktivistinnen und Aktivisten mehrere Kundgebungen direkt am Turniergelände. Über die Plattform „Münster Alternativ“ wurden drei Demos angekündigt, die sich gezielt gegen das Reitsportevent richten. Die Beiträge und Hashtags deuten auf eine Beteiligung des Tierbefreiungstreffs Münster hin, der bereits in der Vergangenheit gegen das Turnier protestierte.
Donnerstag, 21. August 2025: 17:00–18:00 Uhr
Samstag, 23. August 2025: 12:00–15:00 Uhr
Sonntag, 24. August 2025: 12:00–14:00 Uhr (laut Ankündigung; im Beschreibungstext steht teils 12:00–13:00 Uhr)
Alle drei Proteste sollen am Schlossplatz, direkt vor dem Eingang zum Turniergelände, stattfinden. In den Aufrufen wird der professionelle Pferdesport grundsätzlich infrage gestellt – insbesondere Spring- und Dressurprüfungen stehen im Zentrum der Kritik. Ziel sei es, auf das Tierleid im Reitsport aufmerksam zu machen.
Interessant ist: Eine ähnliche Stickerkampagne hat es in Münster bereits gegeben. Im Jahr 2016 tauchten zahlreiche Aufkleber mit dem Schriftzug „Abgesagt wegen Tierquälerei“ auf, ebenfalls im Kontext des Turniers. Damals sprach der Veranstalter von gezielter Sachbeschädigung und erstattete Anzeige gegen Unbekannt. Ob es sich bei der aktuellen Aktion um dieselben Gruppen oder um eine Fortsetzung früherer Protestformen handelt, ist derzeit unklar.