Angriff auf Pflegekraft in Paderborn: 13-Jährige verletzt Betreuerin lebensgefährlich

Schwerer Unfall auf dem Schifffahrter Damm (B481) bei Greven mit mehreren Verletzten: Drei Fahrzeuge kollidieren auf Höhe des Yachthafens. Ein Motorradunfall in Sendenhorst-Albersloh forderte am Sonntagabend ein schwer verletztes Opfer. Die L 585 war mehrere Stunden voll gesperrt.
Foto: Golda Falk

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Paderborn/AI. In einer psychiatrischen Einrichtung in Paderborn hat es am Samstag (16. August 2025) einen schweren Vorfall gegeben: Eine 13-Jährige hat eine 24-jährige Pflegekraft mit einem spitzen Gegenstand attackiert und dabei lebensgefährlich verletzt. Der Angriff auf Pflegekraft in Paderborn ereignete sich gegen 11:50 Uhr in der Klinikküche während des Kochens. Das Opfer wurde noch vor Ort erstversorgt und anschließend in ein Krankenhaus gebracht. Eine Mordkommission der Polizei Bielefeld ermittelt. Für die Allgemeinheit habe zu keinem Zeitpunkt Gefahr bestanden, betonen die Behörden. 

Was bislang feststeht

Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft befand sich das Mädchen aufgrund eines Unterbringungsbeschlusses stationär in der Klinik. Die Tat geschah den Ermittlern zufolge in der Küche; als Tatmittel gilt ein „spitzer Gegenstand“. Die 13-Jährige wurde in polizeilichen Gewahrsam genommen. Weitere Angaben, etwa zu Hintergründen oder zur genauen Tathandlung, machen die Ermittler derzeit nicht. Dennoch ist klar: Der Gesundheitszustand der Betreuerin wurde als lebensgefährlich beschrieben. 

Überwachung und Sicherheitskonzept in der Klinik

Wegen einer nicht auszuschließenden Fremdgefährdung stand die Jugendliche laut Behörden unter Rund-um-die-Uhr-Beobachtung. In den Räumen der Klinik erfolgte diese Überwachung durch einen Sicherheitsdienst im Verantwortungsbereich des Trägers. Außerhalb der Einrichtung hielt die Polizei Kräfte bereit, um bei einem Fluchtversuch sofort eingreifen zu können. Warum die 13-Jährige dennoch Zugang zur Küche hatte, ist Teil der laufenden Ermittlungen und derzeit offen.

Ermittlungen und rechtlicher Rahmen

Die Mordkommission der Polizei Bielefeld (Leitung: KHK Moritz Rawe) führt die Ermittlungen gemeinsam mit Kräften aus Paderborn und Bielefeld. Ob ein politisches Motiv vorliegt, wird ausdrücklich geprüft; die Behörden verweisen zugleich auf bereits frühere Medienberichte zur Bewachung der 13-Jährigen. Konkrete Schlüsse ziehen die Ermittler aber noch nicht. Wichtig ist außerdem der rechtliche Hinweis: Unter 14-Jährige sind nach § 19 StGB strafrechtlich nicht schuldfähig. Untersuchungshaft kommt deshalb nicht in Betracht. Stattdessen greifen zivil- und jugendhilferechtliche Maßnahmen, die regelmäßig familiengerichtlich zu genehmigen sind. 

Was jetzt im Mittelpunkt steht

Zunächst geht es um die medizinische Versorgung der verletzten Pflegekraft und um die lückenlose Rekonstruktion der Abläufe in der Klinik. Gleichzeitig prüfen die Ermittler, welche Sicherheitsvorgaben galten, wie die Aufsicht im Alltag organisiert war und ob Ablaufregeln – etwa beim Zugang zu Küchenutensilien – angepasst werden müssen. Bislang machen die Behörden keine Angaben zum Zustand des Opfers über die Erstmeldung hinaus. Zudem bleibt unklar, ob und welche Konsequenzen der Träger der Einrichtung intern ziehen wird. 

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Für Leserinnen und Leser aus Münster ist vor allem relevant, dass die Polizei von keiner Gefahr für die Allgemeinheit ausgeht. Dennoch zeigt der Fall, wie herausfordernd Schutzkonzepte in Kliniken sein können. Sobald die Ermittlungen fortgeschritten sind, ist mit konkreteren Antworten zu Motivation, Sicherheitsstandards und möglichen strukturellen Konsequenzen zu rechnen. Wir halten den Stand der Dinge kontinuierlich nach – und verweisen bis dahin auf die gesicherten Behördenangaben.

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