
Kreis Warendorf. Beim Schützenfest im Warendorfer Ortsteil Hoetmar ist es am Samstagmittag (23. August 2025) zu einem tragischen Vorfall gekommen. Während des traditionellen Festumzugs brach ein Pferd zusammen und verstarb kurz darauf. Die Polizei bestätigte den Vorfall auf Nachfrage unserer Redaktion. Die Ursache sei nach ersten Erkenntnissen ein „medizinischer Notfall“.
Zum Zeitpunkt des Zusammenbruchs befand sich eine 28-jährige Reiterin auf dem Pferd. Sie wurde bei dem Vorfall leicht verletzt und vorsorglich mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht. Nach Angaben der Polizei konnte sie jedoch noch am selben Tag entlassen werden und kehrte anschließend zum Festgeschehen zurück.
Der Fall in Hoetmar reiht sich ein in eine Serie ähnlicher Zwischenfälle in der Region. Erst im Juni 2025 war in Marienfeld (Harsewinkel) ein Kutschpferd während eines Schützenfestes verstorben. Die Tierschutzorganisation PETA stellte daraufhin Anzeige, das zuständige Veterinäramt leitete eine Untersuchung ein. Der Fall löste eine Debatte über den Umgang mit Tieren bei Brauchtumsumzügen aus.
Auch in Düsseldorf hatte 2022 ein vergleichbarer Vorfall organisatorische Konsequenzen: Nach dem Tod eines Pferdes verzichtete der dortige Schützenverein zeitweise auf Tiere im Umzug.
In Nordrhein-Westfalen existieren inzwischen klare Leitlinien für den Einsatz von Pferden bei öffentlichen Umzügen – insbesondere zu Karneval und bei Schützenfesten. Diese sollen Tierschutzstandards sichern und Risiken minimieren. Sie dienen Kommunen und Veranstaltern als Orientierung.
Gerade in Warendorf, das als „Stadt des Pferdes“ gilt und Sitz der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) sowie des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) ist, hat der Vorfall besondere Relevanz. In wenigen Wochen finden hier die renommierten Warendorfer Hengstparaden statt – Veranstaltungen, bei denen der sichere Umgang mit Pferden im Fokus steht.