
Münster treibt die Mobilitätswende weiter konsequent voran: Mit dem Ratsbeschluss vom 3. September 2025 ist nun auch der Weg für den letzten offenen Bahnhof auf Münsteraner Stadtgebiet frei. Der geplante Haltepunkt Loddenheide komplettiert die städtische Beteiligung an der Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Münster und Sendenhorst durch die Westfälische Landes-Eisenbahn GmbH (WLE).
Die Vorarbeiten liefen schon lange, doch jetzt ist klar: Alle fünf geplanten Haltepunkte innerhalb Münsters – darunter Gremmendorf, Angelmodde, Wolbeck, Halle Münsterland und eben Loddenheide – können realisiert werden.
Die Reaktivierung der WLE-Strecke ist Teil eines übergreifenden Verkehrsprojekts, das den ÖPNV im Münsterland stärken und Münster besser mit dem Umland vernetzen soll. Die Strecke soll künftig mit umweltfreundlichen Zügen im 20-Minuten-Takt bedient werden.
Der neue Bahnhof Loddenheide entsteht am Albersloher Weg, genauer gesagt auf dem Abschnitt zwischen dem Martin-Luther-King-Weg und der Straße An den Loddenbüschen. Geplant ist ein moderner zweigleisiger Bahnhof mit einem Mittelbahnsteig, der mit einer sogenannten Mobilstation kombiniert wird.
Letztere soll eine reibungslose Verknüpfung des Bahnverkehrs mit anderen Verkehrsmitteln ermöglichen. Geplant sind unter anderem:
40 Anlehnbügel für bis zu 80 Fahrräder
Eine überdachte Leezenbox mit 120 Stellplätzen
Weitere Flächen für Lastenräder, E-Scooter und Leihräder
Damit setzt die Stadt bewusst auf einen nahtlosen Übergang zwischen Schiene, Bus, Fahrrad und Fußwegen – ein zentraler Baustein für eine nachhaltige Verkehrspolitik in Münster.
Im Zuge der WLE Reaktivierung Münster entstehen auf städtischem Gebiet folgende Bahnhöfe:
Haltepunkt | Lage/Standort |
---|---|
Halle Münsterland | Hinter dem Cineplex |
Gremmendorf | Am Gremmendorfer Weg |
Angelmodde | An der Angelstraße |
Wolbeck | An der Hiltruper Straße |
Loddenheide | Am Albersloher Weg (zwischen MLK-Weg und Loddenbüschen) |
Auch politisch ist die Entscheidung ein deutliches Signal. Besonders die Ratsfraktion der Grünen hatte sich für die Reaktivierung eingesetzt – und dabei nicht nur auf Verkehr, sondern auch auf Umwelt- und Lärmschutz geachtet. Christine Schulz, Ratsfrau für Gremmendorf und stellvertretende Bezirksbürgermeisterin, betont:
„Gut, dass jetzt der Bau aller Haltepunkte beschlossen wurde und dabei auf Grüne Initiative auch der Baumschutz berücksichtigt wird. Wichtig ist uns: Auf der WLE werden Schienenfahrzeuge mit modernen und umweltfreundlichem Batterieantrieb unterwegs sein – mit optimalem Lärmschutz für die angrenzenden Wohngebiete.“
Auch Carsten Peters, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen, zeigt sich zufrieden:
„Wir freuen uns über die gute Entwicklung: Die Planung der Haltepunkte ist abgeschlossen. Das Planfeststellungsverfahren bei der Bezirksregierung soll bis Jahresende abgeschlossen sein.“
Besonders wichtig sei aber auch die Entwicklung am Hauptbahnhof Münster: Das Eisenbahnbundesamt hat den Neubau eines zusätzlichen Bahnsteigs – des sogenannten Bahnsteigs 5 – genehmigt. Dieser ist eine Voraussetzung dafür, dass die WLE-Züge im 20-Minuten-Takt Richtung Gremmendorf und Wolbeck verkehren können.
Die Stadt Münster rechnet damit, dass die Bauarbeiten für die WLE-Reaktivierung Anfang 2026 beginnen. Wenn alles nach Plan läuft, soll die Strecke bis Mitte 2027 vollständig reaktiviert sein. Dann könnten Pendlerinnen und Pendler aus dem südöstlichen Münsterland deutlich schneller, zuverlässiger und klimafreundlicher in die Innenstadt gelangen – und müssten nicht länger im Berufsverkehr auf dem Albersloher Weg im Stau stehen.