
Zum Start des Wintersemesters 2025/26 müssen Studierende in Münster tiefer in die Tasche greifen. Nach aktuellen Daten des Moses Mendelssohn-Instituts (MMI) in Hamburg liegt die durchschnittliche Miete für ein Zimmer oder eine kleine Wohnung in der Domstadt bei rund 500 Euro im Monat. Damit bleibt Münster zwar knapp unter dem bundesweiten Durchschnitt von etwa 505 Euro, doch die Kosten sind im Vergleich zum Vorjahr erneut gestiegen.
Die Auswertung zeigt: Wer in Münster studiert, zahlt im Schnitt deutlich mehr, als das BAföG für Wohnkosten vorsieht. Die Pauschale liegt derzeit bei 380 Euro – ein Betrag, der an vielen Hochschulstandorten kaum noch ausreicht. Laut MMI liegen die Mieten in über 70 von 88 untersuchten Städten über dieser Grenze. Für viele Studierende bedeutet das, die Lücke durch Nebenjobs oder familiäre Unterstützung schließen zu müssen.
Die Studienautorinnen und -autoren des MMI machen die Politik verantwortlich. Sie kritisieren, dass die BAföG-Pauschale nicht regelmäßig angepasst wird, obwohl die Mieten seit Jahren steigen. Ihre Forderung: eine dynamische Kopplung der Wohnkostenpauschale an die Marktentwicklung sowie eine Ausweitung des Kreises der Anspruchsberechtigten. Nur so könne verhindert werden, dass Studierende durch steigende Wohnkosten unter Druck geraten oder ihr Studium gefährden.
Auch lokal bleibt die Situation angespannt. Zwar verfügt das Studierendenwerk Münster über rund 5.360 Wohnplätze in 23 Wohnanlagen in Münster und Steinfurt, doch diese reichen zum Semesterstart bei Weitem nicht aus. Viele Erstsemester suchen daher auf dem privaten Wohnungsmarkt – wo die Preise für WG-Zimmer aktuell oft zwischen 450 und 600 Euro liegen.