
Münster. Der Discounter Aldi plant, seinen bestehenden Markt an der Westfalenstraße aufzugeben und auf einer Fläche gegenüber dem Hallenbad neu zu errichten. Damit soll der Standort deutlich modernisiert werden. Ob es dazu kommt, ist allerdings offen: Die Stadt Münster hat das Areal mit einer Veränderungssperre belegt.
Am 21. Februar 2024 beschloss der Rat der Stadt Münster, den Bebauungsplan Nr. 647 „Hiltrup – Westfalenstraße (gegenüber Hallenbad)“ aufzustellen. Ziel ist die Sicherung des Stadtbereichszentrums Hiltrup-Mitte. Wenige Wochen später folgte die Satzung über die Veränderungssperre Nr. 115. Diese trat im Mai 2024 in Kraft und wurde am 21. Mai 2025 um ein weiteres Jahr verlängert. Damit gilt sie bis Mai 2027, sofern die Bauleitplanung nicht vorher abgeschlossen wird.
Die Verwaltung begründet ihr Vorgehen mit der besonderen Rolle der Marktallee als zentrales Versorgungszentrum Hiltrups. Zusätzliche großflächige Verkaufsflächen an der Westfalenstraße könnten dieses Zentrum schwächen. Durch die Veränderungssperre wird sichergestellt, dass erst ein verbindlicher Bebauungsplan vorliegt, bevor neue Projekte genehmigt werden.
In der Bezirksvertretung Hiltrup wurde das Thema kontrovers diskutiert. Während dort teils Sympathie für die Aldi-Pläne signalisiert wurde, lag die Entscheidungshoheit letztlich beim Rat. Dieser folgte der Verwaltung und hielt an der Veränderungssperre fest. Damit bleibt das Verfahren in der Hand der Bauleitplanung.
Das laufende Verfahren ist eingebettet in die Fortschreibung des städtischen Einzelhandels- und Zentrenkonzepts. In Amelsbüren entfällt die bislang vorgesehene Reservefläche am Lailly-en-Val-Platz, da seit 2024 bereits ein neuer Netto-Markt die Nahversorgung sichert. In Hiltrup-Ost soll dagegen, passend zum geplanten Wohngebiet mit mehr als 1.000 Wohnungen, ein neuer zentraler Versorgungsbereich entstehen.
Die Stadt Münster überarbeitet ihr Einzelhandels- und Zentrenkonzept derzeit zum dritten Mal nach 2009 und 2018. Gründe sind veränderte Konsumgewohnheiten, das Wachstum neuer Wohnquartiere und die Folgen von Pandemie, Inflation und Onlinehandel.
Der Entwurf liegt bis 31. Oktober 2025 öffentlich aus. Am 1. Oktober informiert die Stadt ab 18 Uhr im Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium in Hiltrup über die geplanten Änderungen.