Cyberangriff auf Passagiersysteme: Flughafen Münster/Osnabrück reagiert schnell

Der Flughafen Münster/Osnabrück (FMO) verzeichnet im Sommer 2024 einen Passagierrekord. Alles über das Wachstum und die touristischen Ziele. IT-Störung legt Flughäfen in NRW lahm: Chaos bei der Einreise aus dem Nicht-Schengen-Raum. Kritik an veralteter Technik. Die Warnstreiks im Luftverkehr sorgen für Flugausfälle und lange Wartezeiten. Welche Flughäfen betroffen sind und was Reisende jetzt wissen müssen.
Foto: Rudy and Peter Skitterians

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Münster/Greven. Ein massiver Cyberangriff auf ein zentrales IT-System zur Passagierabfertigung hat am Freitagabend und Samstag an mehreren europäischen Flughäfen zu Verzögerungen geführt. Nordrhein-Westfalen blieb von größeren Auswirkungen jedoch verschont. Am Flughafen Münster/Osnabrück (FMO) wurde die Störung zwar registriert, die Verantwortlichen konnten aber schnell gegensteuern und die Abläufe stabil halten.

Münster/Osnabrück arbeitet autark weiter

Gegen 22 Uhr bemerkte die IT-Abteilung am FMO, dass das externe System des Dienstleisters nicht mehr reibungslos funktionierte. Daraufhin wurde entschieden, den Flughafenbetrieb von der betroffenen Software zu trennen und auf eigene Server umzuschalten. Dadurch konnten Check-in und Abfertigung unabhängig weiterlaufen. Für die Reisenden blieb der Betrieb weitgehend unauffällig, auch Starts und Landungen gingen nach Plan über die Bühne. Lediglich zwei Verzögerungen standen in keinem Zusammenhang mit dem Vorfall.

Flughäfen in NRW nicht betroffen

Neben Münster/Osnabrück meldeten auch die Flughäfen in Düsseldorf, Köln/Bonn, Dortmund, Weeze und Paderborn/Lippstadt am Samstagmorgen einen störungsfreien Ablauf. Der Cyberangriff hatte somit keine spürbaren Folgen für Flugreisende in Nordrhein-Westfalen.

Probleme an europäischen Drehkreuzen

Deutlich stärker betroffen waren hingegen große internationale Flughäfen. In Berlin führte die Störung zu längeren Wartezeiten, da Teile der Abfertigung auf manuelle Prozesse umgestellt werden mussten. Auch in Brüssel kam es zu Flugstreichungen und erheblichen Verspätungen. Am Flughafen London Heathrow wurde ebenfalls von Einschränkungen im Ablauf gesprochen, die zu Verzögerungen führten.

Collins Aerospace bestätigt Störung

Als Ursache wurde eine Störung beim US-amerikanischen Anbieter Collins Aerospace genannt, der ein weit verbreitetes Abfertigungssystem betreibt. Das Unternehmen räumte eine „cyberbedingte Störung“ ein und kündigte an, intensiv an einer Lösung zu arbeiten. Betroffen seien vor allem Check-in und Gepäckabgabe, während der Online-Check-in größtenteils funktioniere.

Ursache und Dauer noch offen

Ob der Vorfall auf einen gezielten Hackerangriff zurückzuführen ist oder ob andere Faktoren eine Rolle spielen, ist noch nicht geklärt. Experten betonen, dass der Fall die hohe Abhängigkeit des Luftverkehrs von digitalen Systemen verdeutlicht. Die Unsicherheit, wie lange die Einschränkungen in Berlin, Brüssel und London anhalten, bleibt bestehen.

NRW bleibt verschont – Europa spürt die Folgen

Für Reisende in Nordrhein-Westfalen gab es keine nennenswerten Auswirkungen. Münster/Osnabrück konnte zeigen, dass schnelle Reaktionen schwerwiegende Störungen verhindern können. Dennoch macht der Vorfall deutlich, wie anfällig die Luftfahrtbranche für Cyberangriffe ist – und wie wichtig es ist, Notfallpläne regelmäßig zu erproben.

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