
Die SPD-Ratsfraktion in Münster hat nach der Kommunalwahl ihren Vorstand neu bestimmt. Das Ergebnis fiel eindeutig aus: Einstimmig bestätigten die Mitglieder Lia Kirsch als Vorsitzende. Damit bleibt die junge Kommunalpolitikerin, die die Fraktion bereits seit der vergangenen Wahlperiode führt, an der Spitze der Sozialdemokraten im Stadtrat.
Neben Kirsch wurde auch die langjährige Ratsfrau Doris Feldmann als stellvertretende Vorsitzende bestätigt. Neu in den Vorstand rückt Noah Börnhorst auf, der künftig ebenfalls als stellvertretender Vorsitzender Verantwortung übernimmt. Mit dieser Entscheidung setzt die SPD auf eine Mischung aus Erfahrung und frischem Impuls.
Für die SPD ist die Wahl des Fraktionsvorstandes nicht nur eine Personalie, sondern auch ein Signal. Nach einem durchwachsenen Wahlergebnis konnte die Partei ihre Rolle im Rat zwar behaupten, muss sich aber gegenüber den Grünen und der CDU behaupten, die weiterhin die stärksten Kräfte darstellen. Ein geschlossen auftretender Fraktionsvorstand gilt daher als wichtiges Zeichen in Richtung der eigenen Basis und gegenüber den politischen Wettbewerbern.
Die einstimmige Wahl unterstreicht, dass es innerhalb der Fraktion derzeit kaum offene Flügelkämpfe gibt. Vielmehr scheint die SPD auf Geschlossenheit zu setzen, um die zentralen Themen im Rat mit Nachdruck vertreten zu können.
Lia Kirsch machte in ihrer Erklärung deutlich, wofür die SPD in den kommenden Jahren stehen will. Bezahlbarer Wohnraum, gute Bildungschancen und ein verlässlicher öffentlicher Nahverkehr sollen im Zentrum der politischen Arbeit stehen. „Mit Geschlossenheit, Mut und klaren Zielen wird die SPD-Ratsfraktion die Zukunft Münsters aktiv gestalten“, sagte Kirsch.
Diese Themen sind nicht neu, sie gehören seit Jahren zu den klassischen sozialdemokratischen Anliegen in Münster. Doch angesichts steigender Mieten, einer wachsenden Stadtbevölkerung und Diskussionen um die Verkehrswende gewinnen sie weiter an Gewicht.
Mit der Wiederwahl von Lia Kirsch und der Ergänzung durch Noah Börnhorst stellt sich die SPD personell stabil und zugleich etwas jünger auf. Für die Oppositionsarbeit im Stadtrat könnte das von Vorteil sein: Zum einen, weil politische Erfahrung gefragt ist, zum anderen, weil neue Gesichter frischen Schwung in die Debatten bringen können.