Sperrung an der Spinne: Münster im Dauerstau – warum der Verkehrsknoten so belastet ist

Neue Rechtsabbiegerampeln an der Spinne Münster sollen Rad- und Fußverkehr dauerhaft schützen. Umbauarbeiten laufen bis Herbst 2025. Straßen-NRW startet neue Bauarbeiten und Sperrungen am Verkehrskreuz Spinne in Münster. Autofahrer müssen Verzögerungen rechnen.
Mehr Sicherheit an der „Spinne“: Mit den neuen Rechtsabbiegerampeln an der Abfahrt der B51/Umgehungsstraße zur Weseler Straße können Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer die Kreuzung klar getrennt vom abbiegenden Kfz-Verkehr überqueren. ©Stadt Münster / Möller

Teilen:

Münster. Montagmorgen, kurz nach sieben Uhr: Wer an der Hammer Straße in die Umgehungsstraße einbiegen wollte, hatte kaum eine Chance auf freie Fahrt. Fahrzeuge bewegten sich nur im Schneckentempo, nach wenigen Minuten war klar: Es würde wieder ein langer Weg zur Arbeit. Seit die Abbiegespur von der B51/B54 auf die Weseler Straße in Richtung Innenstadt gesperrt ist, herrscht Dauerstau im Süden Münsters.

Viele Pendlerinnen und Pendler berichten von quälenden Fahrten, die sonst 15 Minuten dauern und nun bis zu zwei Stunden in Anspruch nehmen. Einige versuchen, über Hiltrup oder die A1 schneller voranzukommen, doch auch dort stößt der Umleitungsverkehr schnell an seine Grenzen.

Ein neuralgischer Punkt für Münster

Die „Spinne“ ist seit Jahrzehnten eine der am stärksten befahrenen Kreuzungen der Stadt. Sie verbindet die Umgehungsstraße mit der Weseler Straße und ist damit Schaltstelle für alle, die aus Richtung Hiltrup, Mecklenbeck oder der Autobahn A1 ins Zentrum wollen. Fällt hier eine Spur weg, zeigt das sofort Wirkung im gesamten Verkehrsnetz.

Mit der aktuellen Bauphase verfolgt Straßen.NRW zwei Ziele: Zum einen wird die Rampe zur Weseler Straße verbreitert, zum anderen sind neue Ampeln Teil des Projekts. Bereits am 5. September gingen zusätzliche Rechtsabbieger-Ampeln in Betrieb, die Radfahrer und Fußgänger besser schützen sollen. Die Arbeiten an der Rampe sind bis Mitte November angesetzt – bis dahin müssen Autofahrerinnen und Autofahrer mit Einschränkungen rechnen.

Sperrung mit Ansage – aber kaum Vorlauf

Offiziell angekündigt wurde die Sperrung am Donnerstagabend, 11. September. Bereits am folgenden Morgen war die Abbiegespur dicht. Für viele kam diese kurze Vorwarnzeit überraschend. „Das hätte man besser planen und früher kommunizieren müssen“, so der Tenor vieler Betroffener.

Straßen.NRW verwies auf die technische Notwendigkeit, betonte auch, dass die Maßnahme aus Sicherheits- und Baugründen unvermeidbar gewesen sei.

Stadt bestätigt Probleme, Verantwortung beim Landesbetrieb

Auch im Rathaus liefen Beschwerden auf. Die Stadt Münster machte deutlich, dass die Baustellenkoordination bei Straßen.NRW liegt. Die Verwaltung bestätigte zwar die massiven Störungen, verwies aber zugleich auf die Zuständigkeit des Landes. Damit blieb vielen Betroffenen das Gefühl, zwischen den Behörden aufgerieben zu werden.

Zwischenfreigabe sorgt für kurze Entlastung

Nach dem Chaos gab es am Dienstag, 23. September, erste Entspannung: Nach einem Umbau der Beschilderung wurde die Abfahrt am Nachmittag wieder geöffnet. Damit können Autofahrerinnen und Autofahrer vorerst wieder auf die gewohnte Route setzen.

Die Erleichterung dürfte allerdings nur von kurzer Dauer sein. Straßen.NRW plant, die Arbeiten in den Herbstferien ab dem 13. Oktober fortzuführen. Dann steht eine Vollsperrung an, die beide Fahrtrichtungen betreffen wird. Grund sind Asphaltarbeiten und weitere Bauabschnitte an der Rampe.

Blick auf den Zeitplan

  • 5. September: Neue Rechtsabbieger-Ampeln an der Spinne gehen in Betrieb.

  • 12. September: Beginn der Bauphase, Sperrung der Abbiegespur Richtung Innenstadt.

  • 23. September: Zwischenfreigabe nach Beschilderungsumbau.

  • 13. Oktober: Start der Herbstferien, geplante Vollsperrung in beide Richtungen.

  • Mitte November: Voraussichtlicher Abschluss der Rampenarbeiten.

Teilen:

Münster Map
Zum Aktivieren tippen
Route anzeigen

Mehr Beiträge: