Münster. Wenn Preußen Münster am Samstag, 18. Oktober 2025, um 13 Uhr Dynamo Dresden empfängt, herrscht im LVM-Preußenstadion eine Ausnahmesituation. Die Partie wurde von Polizei und Verein als Rotspiel eingestuft. Damit gilt das höchste Sicherheitsniveau, das im deutschen Profifußball Anwendung findet.
Ein Rotspiel bedeutet nicht nur, dass ein verstärktes Polizeiaufgebot im und um das Stadion präsent ist. Auch im Stadion selbst greifen besondere Maßnahmen: getrennte An- und Abmarschwege, eine erhöhte Zahl an Ordnerinnen und Ordnern sowie strikte Pufferzonen zwischen den Fanlagern. Alkoholische Getränke können an solchen Spieltagen ebenfalls beschränkt oder gänzlich untersagt werden. Hintergrund ist die Erfahrung, dass Spiele gegen Dresden in der Vergangenheit ein besonders hohes Konfliktpotenzial aufwiesen.
Besonders spürbar sind die Vorgaben für die mitreisenden Dynamo-Fans. Die Gäste erhalten diesmal kein Sitzplatzkontingent. Der Grund: Die neue Westtribüne, die den Gästebereich aufnimmt, ist noch nicht vollständig fertiggestellt. Zudem verlangt das überarbeitete Sicherheitskonzept zusätzliche Abtrennungen und einen zweiten Zaun. Damit sinkt die Kapazität spürbar, sodass der Verein auf den Verkauf von Sitzplätzen verzichten muss. Dauerhaft werden bei Rotspielen etwa 150 Plätze im Gästebereich verloren gehen.
Langfristig soll die Westtribüne rund 1.900 Plätze für Gästefans bieten. Je nach Gegner und Sicherheitslage können diese Kapazitäten jedoch variieren. Für die Begegnung mit Dresden bleibt die Zahl der zur Verfügung stehenden Tickets deutlich hinter den Planungen zurück. Die Verantwortlichen des SC Preußen betonen jedoch, dass die Sicherheit aller Besucherinnen und Besucher Vorrang habe und die Einschränkungen unumgänglich seien.
Neben allen organisatorischen Fragen bietet das Duell auch sportlich reichlich Spannung. Preußen Münster konnte im letzten Pflichtspiel gegen Dynamo, im März 2024, einen 1:0-Heimsieg feiern. Für die Adlerträger ist das Duell am 9. Spieltag eine wichtige Standortbestimmung in der 2. Bundesliga. Dynamo Dresden wiederum will in Münster punkten, um den Anschluss an die Spitzenplätze nicht zu verlieren. Trotz reduziertem Gästekontingent dürfte die Atmosphäre im Stadion hitzig werden – ein echtes Hochsicherheitsspiel, das die Blicke weit über Münster hinaus auf sich ziehen wird.
