Zwischenfall im Preußenstadion: Darum kam es zur Spielunterbrechung

Am Bahnhof Oelde kam es am Samstagabend zu heftigen Krawallen zwischen bis zu 500 Fans von Hannover 96 und RW Essen. Der Bahnhof wurde gesperrt, Ermittlungen laufen.
Symbolbild: Polizei vor dem Stadion (Fußball, Männer, 3. Liga, 1. FC Magdeburg – FSV Zwickau), Foto: Steffen Prößdorf, Lizenz: CC BY-SA 4.0.

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Münster. Beim Heimspiel von Preußen Münster gegen Eintracht Braunschweig kam es am Sonntag zu einem Zwischenfall, der für eine kurzfristige Unterbrechung sorgte. Polizei und Sicherheitskräfte mussten einschreiten, um eine Eskalation zu verhindern.

Auseinandersetzung bereits vor Spielbeginn

Nach Angaben der Polizei kam es gegen 12:24 Uhr an der Robert-Bosch-Straße zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen rund 75 bis 100 Personen beider Fanlager. Beamte stellten anschließend eine zwölfköpfige Gruppe aus der Braunschweiger Problemfanszene fest, der der Zutritt zum Stadion verwehrt wurde. Die Betroffenen erhielten Platzverweise. Verletzte wurden zunächst nicht bekannt, die Polizei ermittelt wegen Landfriedensbruchs und bittet Zeugen um Hinweise.

Auslöser war ein Streit um Fan-Fahnen

Während des Spiels: Im Bereich der Osttribüne, die derzeit umgebaut wird und später Stehplätze für mehrere tausend Zuschauer bieten soll, lagen Fahnen des SCP-Anhangs. Zwei Personen versuchten, diese an sich zu nehmen. Nach Angaben von Beobachtern handelte es sich um mutmaßliche Gästeanhänger, die allerdings nicht durch Trikots oder Fanartikel erkennbar waren.

Daraufhin kletterten mehrere Preußen-Fans über den Zaun, um einzugreifen. Schiedsrichter Richard Hempel reagierte sofort und unterbrach die Partie.

Polizei trennt die Fanlager

Innerhalb weniger Minuten rückten Polizeikräfte in den Innenraum vor, um die Situation zu beruhigen. Ungefähr 70 Beamte positionierten sich vor der im Umbau befindlichen Westtribüne. Die Fans, die kurzzeitig am Spielfeldrand standen, zogen sich zurück. Nach einer kurzen Pause konnte das Spiel fortgesetzt werden.

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Fahnen als Zündstoff in der Fußballszene

Ähnliche Szenen hat es auch in anderen Stadien bereits gegeben. Der Versuch, gegnerische Fahnen oder Banner zu entwenden, gilt in vielen Ultra-Gruppen als Provokation oder gar als „Trophäe“. Entsprechend emotional reagieren betroffene Fans.

  • In Bielefeld kam es 2016 zu Ermittlungen, nachdem mehrere Arminia-Anhänger versucht hatten, eine Zaunfahne zu stehlen.

  • In Plauen stürmten 2023 rund 200 Gästefans den Heimbereich, um Banner zu entwenden. Dabei wurde sogar ein Stadionzaun niedergerissen.

Solche Vorfälle zeigen, dass es nicht nur um Sachwerte geht, sondern um Symbole mit hohem Stellenwert in der Fanszene.

Konsequenzen für die Sicherheit in Münster

Für Preußen Münster stellt der Zwischenfall eine besondere Herausforderung dar, da die Umbauarbeiten am Stadion weiterhin laufen. Offene Bereiche und veränderte Wegeführungen erschweren die Sicherheitskonzepte. Polizei und Verein werden den Vorfall nun auswerten, um für künftige Spiele nachzusteuern.

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