Rodungen am LVM-Preußenstadion: 30 Bäume müssen für neue Zufahrt weichen

Rodungen am LVM-Preußenstadion: 30 Bäume müssen für neue Zufahrt weichen
Symbolbild: Markus Spiske

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Münster. Ab Mittwoch, 1. Oktober, gehen die Bauarbeiten am LVM-Preußenstadion in die nächste Phase. Auf dem Wall neben der früheren Osttribüne werden rund 30 Bäume entfernt. Nach Angaben der Stadt Münster liegt die Fläche auf dem Gelände eines benachbarten Tennisclubs, der eine neue Zufahrt benötigt. Diese soll künftig auch an die Feuerwehrumfahrt des Stadions anschließen. Die Arbeiten sollen bis Ende der Woche abgeschlossen sein.

Bereits Ende 2024 waren auf einem rund ein Hektar großen Areal im Stadionumfeld Bäume gefällt worden, um Platz für Baustelleneinrichtungen und spätere Stellplätze zu schaffen. Als Ausgleich wurden Ersatzbäume am Dortmund-Ems-Kanal gepflanzt.

Rechtlicher Rahmen und Naturschutz

Der Zeitpunkt der Rodungen fällt unmittelbar nach Ende der gesetzlichen Fällsperre (1. März bis 30. September). Damit sind die Arbeiten grundsätzlich zulässig, dennoch bleiben artenschutzrechtliche Prüfungen erforderlich. Unklar ist, welche Maßnahmen zur Kontrolle von Nistplätzen und Quartieren vor Beginn der Arbeiten getroffen wurden.

Bebauungsplan und Ausgleichsmaßnahmen

Die Grundlage der Stadionumgestaltung bildet der Bebauungsplan Nr. 568 „Sportpark Berg Fidel“. Darin ist festgehalten, dass die Eingriffe in Natur und Landschaft überwiegend außerhalb des Quartiers kompensiert werden – unter anderem an der Kanalpromenade in Hiltrup. Kritiker bemängeln, dass damit ein ökologischer Verlust vor Ort entsteht, der durch externe Pflanzungen nicht vollständig aufgefangen werden kann.

Zudem rechnet die Planung mit einer stärkeren Versiegelung und einer langfristig geringeren Grundwasserneubildung. Auch eine geringfügige Zunahme des Verkehrslärms an der Hammer Straße wurde von Beginn an einkalkuliert.

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Auswirkungen auf Stadionprojekt und Anwohner

Das LVM-Preußenstadion soll bis 2027/28 für über 19.000 Zuschauerinnen und Zuschauer ausgebaut werden. Teil des Mobilitätskonzepts sind rund 7.200 Fahrradstellplätze und etwa 1.000 Pkw-Parkplätze. Mit der neuen Zufahrt für den Tennisclub stellt sich die Frage, wie diese zusätzliche Erschließung in das Verkehrskonzept passt und welche Folgen dies für die Belastung an der Hammer Straße hat.

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