
Münster. Der Deutsche Ruderverband (DRV) hat den im Frühjahr freigestellten Münsteraner Rudertrainer nach monatelanger Prüfung entlastet. Nach Angaben des Verbandes konnte kein Fehlverhalten festgestellt werden. Damit endet die Freistellung, die im Zuge von Vorwürfen des Machtmissbrauchs ausgesprochen worden war.
Im Mai 2025 waren Vorwürfe gegen den Trainer öffentlich geworden. Medienberichte sprachen von Machtmissbrauch und unangemessenem Verhalten im Umfeld des Rudervereins Münster. Daraufhin setzte der DRV den erfahrenen Coach vorläufig von seinen Aufgaben frei. Ein Ombudsmann begleitete die internen Untersuchungen.
Nach Abschluss des Verfahrens erklärte der Verband nun, es gebe „keine Grundlage mehr, den Trainer von seinen Aufgaben freizustellen“. Damit kann er wieder seine Arbeit im Verband aufnehmen. Der DRV betont zugleich, dass er seine Präventionsarbeit im Bereich „Safe Sport“ weiter intensivieren will.
Der Fall hatte in Münster und in Nordrhein-Westfalen für große Aufmerksamkeit gesorgt. Der Stadtsportbund Münster forderte im Frühjahr eine schnelle, unabhängige Aufklärung. Auch der NRW-Ruderverband kündigte an, Präventionsstrukturen zu stärken und einen „Safe-Sport-Code“ zu entwickeln.
Beim Ruderverein Münster, wo der Trainer tätig ist, existiert ein eigenes Präventionskonzept. Es regelt unter anderem, wie bei Vorwürfen vorzugehen ist, aber auch, wie eine Wiedereingliederung nach einer entlastenden Entscheidung erfolgen kann.
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Auch wenn sich die Vorwürfe im Verfahren des Deutschen Ruderverbandes nicht bestätigten, bleibt das Thema im Sport aktuell. Fälle von Machtmissbrauch oder Grenzverletzungen haben in den vergangenen Jahren immer wieder Diskussionen über Schutzkonzepte ausgelöst. Der DRV verweist auf seine Ombudsstellen und ermutigt Betroffene, sich in Verdachtsfällen an externe Beratungsstellen zu wenden.