CDU-Spitze legt Olaf Bloch nach Flyer-Vorfall den Verzicht auf Ratsmandat nahe

Ein Überwachungsvideo zeigt CDU-Ratsherr Olaf Bloch beim Tausch grüner Wahlflyer gegen eigene. Die CDU distanziert sich, Bloch bittet um Entschuldigung.
Symbolbild: Foto: Daniel Lobo / CC BY 2.0 via Wikimedia Commons //upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/59/Everyone_Else_Wants_Junk_Mail_%286471508085%29.jpg" alt="Symbolfoto Briefkasten mit Werbung

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Münster. Nach dem viel diskutierten Flyer-Vorfall im Kommunalwahlkampf hat die CDU-Spitze in Münster Konsequenzen gezogen. Kreisvorsitzender Stefan Nacke und Fraktionschef Stefan Weber haben Olaf Bloch in persönlichen Gesprächen nahegelegt, sein bei der Kommunalwahl am 14. September 2025 errungenes Ratsmandat nicht anzunehmen. Der Hintergrund: Bloch hatte im August ein Flugblatt der Grünen aus Briefkästen entwendet und stattdessen seinen eigenen CDU-Flyer eingeworfen – eine Aktion, die damals durch Videoaufnahmen belegt und öffentlich bekannt wurde.

„Es ist ein dynamischer Vertrauensschaden entstanden“, erklärten Nacke und Weber gegenüber ms-aktuell.de. Nach ihrer Einschätzung würde die Annahme des Mandats die künftige Arbeit der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Münster belasten. Daher habe man Bloch geraten, auf das Mandat zu verzichten und den Wahlleiter entsprechend zu informieren.

Persönlicher Stellvertreter würde nachrücken

Im Fall eines Verzichts würde laut CDU sichergestellt, dass die Bürgerinnen und Bürger in Sprakel und Kinderhaus-Ost weiterhin kommunalpolitisch vertreten bleiben. Blochs persönlicher Stellvertreter auf der CDU-Liste würde automatisch nachrücken und das Mandat übernehmen. Namen wurden dazu bislang nicht offiziell genannt.

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Hintergrund: Der Flyer-Vorfall im Wahlkampf

Der Fall Olaf Bloch hatte im August für bundesweite Aufmerksamkeit gesorgt. Eine private Überwachungskamera hatte festgehalten, wie Bloch in einem Wohngebiet ein Flugblatt der Grünen aus Briefkästen nahm und es durch CDU-Flyer ersetzte. Der CDU-Politiker hatte den Vorfall später eingeräumt und sich öffentlich entschuldigt. Trotz der Entschuldigung blieb der Vorgang für viele innerhalb der Partei ein schwerer Vertrauensbruch.

„Das Verhalten war ein Fehler“, hatte Bloch gegenüber ms-aktuell.de erklärt. Dennoch hatte er zunächst betont, an seiner politischen Arbeit festhalten zu wollen. Mit der aktuellen Empfehlung der Parteispitze scheint eine weitere Karriere im Rat nun unwahrscheinlich.

CDU will Geschlossenheit wiederherstellen

In CDU-Kreisen wird betont, dass die Partei den Vorfall als abgeschlossen betrachten möchte und sich auf die inhaltliche Arbeit in der kommenden Ratsperiode konzentrieren will. „Wir haben viel zu tun in Münster – von bezahlbarem Wohnraum bis zur Verkehrswende“, sagte Weber. „Das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger steht für uns an erster Stelle.“

Wie Olaf Bloch auf die Empfehlung seiner Parteispitze reagiert, ist bislang offen. Eine offizielle Stellungnahme liegt derzeit nicht vor.

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