Keine Israel-Flagge in Steinfurt: Antisemitismusbeauftragter kritisiert Verwaltung

Der Antisemitismusbeauftragte Steinfurt, Wolfgang Alfers, kritisiert die Entscheidung der Verwaltung, am 7. Oktober keine Israel-Flagge zu hissen.
Foto: Mary

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Steinfurt. Der Antisemitismusbeauftragte der Stadt Steinfurt, Wolfgang Alfers, hat die Entscheidung der Stadtverwaltung kritisiert, am 7. Oktober keine Israel-Flagge zu hissen. Anlass war der zweite Jahrestag des Hamas-Angriffs auf Israel. Während in Münster – unter anderem am Domplatz und am Prinzipalmarkt – die israelische Fahne gezeigt wurde, verzichteten der Kreis Steinfurt und seine 24 Kommunen auf eine entsprechende Beflaggung.

Nach Angaben der Stadt Steinfurt lag keine verbindliche Anordnung des Landes Nordrhein-Westfalen vor. Die Bezirksregierung Münster hatte die Landräte und Oberbürgermeister jedoch dazu eingeladen, die israelische Flagge als Zeichen der Solidarität zu zeigen.

Diskussion um fehlendes Zeichen in Steinfurt

In der Nachbarschaft hatten ebenfalls keine anderen Städte und Gemeinden Israelflaggen gehisst. Für Wolfgang Alfers ist das kein Argument. Er kritisierte die Entscheidung der Verwaltung deutlich und betonte die Bedeutung öffentlicher Zeichen in diesem Zusammenhang.

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Alfers ist in Steinfurt offizieller Ansprechpartner in Fragen des Antisemitismus. In dieser Funktion engagiert er sich für Aufklärung und Prävention, etwa durch Bildungsarbeit in Schulen, Kooperationen mit Vereinen und Beteiligung an Projekten wie den „ToleranzRäumen“, die sich mit gesellschaftlichem Zusammenhalt befassen.

Münster zeigt Flagge – Steinfurt nicht

In Münster folgten Stadt und Bezirksregierung der Einladung, am 7. Oktober die israelische Flagge zu hissen. Damit wurde im öffentlichen Raum ein sichtbares Zeichen gesetzt. Der Kreis Steinfurt und seine Kommunen entschieden sich dagegen.

Die Stadtverwaltung Steinfurt begründete den Verzicht damit, dass es keine offizielle Verpflichtung durch das Land gegeben habe. Eine landesweite Anordnung zur Beflaggung lag tatsächlich nicht vor.

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