
Münster. Der Umgang mit den Altkleider-Containern sorgt in Münster für Diskussionen. Nach Beschwerden der Betreiber über überfüllte Sammelstellen und Müll im Umfeld mahnt CDU-Ratsherr Stefan Leschniok nun die Vertragstreue der privaten Betreiber an. Sie hätten sich in der Ausschreibung verpflichtet, die Standorte sauber zu halten und regelmäßig zu leeren. Stattdessen gebe es zunehmend Probleme mit nicht abgeholten Säcken und unsortierten Textilien. Laut Leschniok müsse die Stadt bei Verstößen „klare Kante zeigen“ – wer sich nicht an die vertraglichen Pflichten halte, dürfe keine Sonderbehandlung erwarten.
Die Kritik zielt auch auf aktuelle Forderungen kommerzieller Anbieter, die wegen gestiegener Kosten einen Gebührenerlass von der Stadt fordern. Aus Sicht der CDU ist das „das falsche Signal“, weil die Vereinbarungen bewusst auf wirtschaftlicher Eigenverantwortung beruhen. „Wer den Zuschlag bekommen hat, trägt die Verantwortung“, so der Tenor aus der Ratsfraktion. Die CDU verweist auf die Ausschreibung im März 2025, bei der die Stadt neue Betreiber zugelassen und gleichzeitig auf Qualität, Sauberkeit und Nachhaltigkeit gesetzt hatte.
Seit Jahresbeginn gilt in Münster – wie in vielen Städten – das Verbot, Kleidung über den Restmüll zu entsorgen. Textilien müssen in Altkleider-Containern oder über Sammelstellen abgegeben werden. Diese Regel führte zwar zu mehr Wiederverwertung, zugleich aber auch zu deutlich höherem Aufkommen an den Sammelpunkten. Vor allem in dicht besiedelten Stadtteilen wie Gievenbeck, Kinderhaus oder Mauritz klagen Anwohner über überfüllte Container, herumliegende Säcke und ungepflegte Stellflächen.
Die Stadt Münster verweist darauf, dass die Container-Betreiber selbst für die Leerung und den Zustand der Stellplätze verantwortlich sind. Wer sich nicht an die Vereinbarungen halte, müsse mit Konsequenzen rechnen. Nach Angaben aus Ratskreisen werden derzeit stichprobenartige Kontrollen der Standorte geprüft. Ziel sei es, das Sammelsystem langfristig effizient und sauber zu gestalten.
Während Münster auf private Anbieter setzt, geht der Kreis Coesfeld einen anderen Weg: Dort betreibt der Kreis selbst ergänzende Container im öffentlichen Raum und sorgt damit für mehr Planungssicherheit und schnellere Reaktionszeiten bei vollen Behältern. Dieses Modell sieht Leschniok als möglichen Impuls auch für Münster, um Sauberkeit und Verlässlichkeit besser zu gewährleisten.
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Zudem richtet sich der Appell der CDU an die Bürgerinnen und Bürger, Kleidung bewusster zu verwenden und tragfähige Stücke stärker zu spenden, statt sie achtlos zu entsorgen. Denn der wachsende Textilmüll sei nicht nur ein logistisches, sondern auch ein gesellschaftliches Problem. „Mehr Wertschätzung für Kleidung hilft am Ende allen – der Stadt, der Umwelt und den Menschen, die auf Second-Hand-Spenden angewiesen sind“, so der Tenor.