
Münster/Oelde/Werne. Der US-Konzern Amazon hat angekündigt, weltweit rund 14.000 Stellen im Verwaltungsbereich zu streichen. Betroffen sind vor allem Beschäftigte aus zentralen Unternehmensbereichen wie Personal, Finanzen, IT und Cloud-Services. In Deutschland sorgen die Pläne für Aufmerksamkeit – auch im Münsterland, wo Amazon gleich zwei große Standorte betreibt.
Nach derzeitigem Stand sind die beiden Logistikstandorte in Oelde (PAD1) und Werne nicht direkt von den Kürzungen betroffen. Amazon bestätigt, dass sich die Einsparungen auf Corporate-Abteilungen und zentrale Verwaltungsteams konzentrieren. Diese Bereiche sind meist in größeren Metropolen oder internationalen Konzernzentren angesiedelt.
In Oelde beschäftigt Amazon laut IHK Nord Westfalen rund 1.600 Mitarbeitende, in Werne arbeiten nach Unternehmensangaben etwa 1.200 Personen. Neben Logistik und Versand gibt es dort zwar auch unterstützende Verwaltungs- und Managementfunktionen – etwa in den Bereichen Personal, Sicherheit und Qualitätssicherung. Diese sogenannten operativen Support-Rollen sind jedoch nicht Teil der globalen Umstrukturierung.
Die Stellenstreichungen sind Teil einer größeren Sparrunde, mit der Amazon auf den anhaltenden Kostendruck und ein verhalteneres Wachstum reagiert. Bereits in den vergangenen Jahren hatte der Konzern mehrere tausend Positionen abgebaut, vor allem in den Bereichen Alexa, Amazon Fresh und AWS.
Für die Beschäftigten im Münsterland bedeutet das vorerst Entwarnung. Konkrete Kürzungen oder Standortanpassungen sind nicht angekündigt. Beobachter rechnen jedoch damit, dass Amazon die weltweite Neuordnung auch künftig fortsetzen könnte – abhängig von der Entwicklung im Onlinehandel und den globalen Konzernstrukturen.